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Hersteller von Lebensmitteln sind dazu verpflichtet, alle Allergie auslösenden Zutaten auf den Verpackungen ihrer Produkte deutlich zu kennzeichnen. Da möglicherweise auch Spuren weiterer Allergene in Nahrungsmitteln enthalten sein können, die zwar nicht auf eine Zutat, aber auf das Herstellungsverfahren zurückzuführen sind - beispielsweise die berühmt-berüchtigten "Spuren von Nüssen" - , weisen Lebensmittel-Produzenten meist freiwillig auch auf diese hin. Unbelastete Lebensmittel zu finden, ist für Allergiker also meist eine große Herausforderung. Die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC könnten jedoch diese für Allergiker buchstäblich harte Nuss geknackt haben. Auf der HANNOVER MESSE 2016 stellen sie spezielle, sehr dünne Beschichtungen vor, die hervorragende Antihaft-Eigenschaften zeigen und problemlos in Produktionsanlagen eingesetzt werden können.

Das Fraunhofer ISC entwickelt bereits seit längerer Zeit funktionelle Beschichtungen für unterschiedlichste Anwendungen. Beispielsweise sorgt eine Antistaubbeschichtung der Fraunhofer-Forscher dafür, dass die Fenster des Kölner Doms dauerhaft ihre Leuchtkraft behalten und aufwändige Reinigungen unnötig werden. Ob sich die bereits eingesetzten Beschichtungen auch für andere Stäube eignen, prüft nun seit gut einem halben Jahr das Team von Walther Glaubitt am Fraunhofer ISC – mit Erfolg. Denn die ersten Versuche mit Materialien von Druckfarben- und Lebensmittelherstellern sollen so vielversprechend sein, dass mit den neu entwickelten Antihaftschichten des Fraunhofer ISC Oberflächen von besonders betroffenen Bauteilen ausgerüstet werden könnten, um zu verhindern, dass sich Partikel festsetzen und nur durch teure Reinigung zu beseitigen sind. Davon würde nicht nur die Lebensmittelindustrie profitieren, die Spuren von Allergenen in Nahrungsmitteln deutlich reduzieren oder sogar ganz vermeiden könnte, sondern beispielsweise auch die Pharmazie. Denn eine Schutzschicht in deren Industrieanlagen würde teure Wirkstoffe einsparen, die nicht mehr in der Anlage, sondern dort landen, wo sie gebraucht werden: im Medikament. Vergleichbare Vorteile böten sich Herstellern von Farbpulvern und Tonern, die beim Wechsel von Produktchargen Farbechtheit garantieren müssen. Zudem wäre der Einsatz der neuen Beschichtungen in Abfüllanlagen und Lagercontainern denkbar. Das Fraunhofer ISC bietet deshalb Anlagenbauern, Abfüllern und Herstellern Kooperationsmöglichkeiten, um geeignete Lösungen für ihre Anwendungen zu erarbeiten, kundenspezifische Tests durchzuführen und sie beim Transfer in die eigenen Produktionsprozesse zu unterstützen.

Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC (D-97082 Würzburg), Halle 2, Stand C16, Partner bei Fraunhofer-Gesellschaft

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