Großunternehmen setzen neue Prioritäten
Der Anteil von Großunternehmen, die in der digitalen Transformation eines der wichtigsten Unternehmensziele ausmachen, ist überraschend gesunken. Gleichzeitig beklagen die Firmen mangelndes Know-how aufseiten der Mitarbeiter.
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Seit 2016 führt die Digitalberatung Etventure in Zusammenarbeit mit der GfK Nürnberg eine jährliche Digitalisierungsbefragung unter deutschen Unternehmen mit mehr als 250 Millionen Jahresumsatz durch. Die Ergebnisse der jüngsten Stimmungserhebung fallen überraschend aus: Im Gegensatz zum Vorjahr sehen nur noch 54 statt vormals 62 % die digitale Transformation als eines ihrer wichtigsten Geschäftsziele an. Die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle planen nur noch 21 %, 2018 lag die Quote noch bei 28 %.
Zu deuten wäre das eventuell so, dass mehr Großunternehmen ihre Digitalstrategien bereits in die Umsetzung überführt haben; dazu könnte eine zweite Beobachtung der Etventure-Studie passen: dass sich das Interesse der Führungsebene auf die Digitalqualifikationen der Belegschaft verlagert. Für 76 % der Befragten stellt das mangelhafte Digital-Know-how der Mitarbeiter das größte Hindernis für die digitale Transformation dar. Insgesamt scheint das Vertrauen der Großunternehmen in die Fähigkeiten der eigenen Belegschaft zu schwinden: Hielt vor zwei Jahren noch fast jeder zweite Umfrageteilnehmer seine Mitarbeiter für ausreichend qualifiziert, sind es 2019 nur noch 28 %. Gleichzeitig geht die Klage darüber, dass starke Investitionen in Weiterbildungsmaßnahmen ohne messbaren Effekt verpuffen. Vor dem Hintergrund des sich immer weiter zuspitzenden Fachkräftemangels ist vorerst unklar, wie die Unternehmen gedenken, diesem zunehmend bedenklichen Trend gegenzusteuern.
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