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Magnetische Formgedächtnislegierungen sind laut Wikipedia eine spezielle Ausprägung der Formgedächtnislegierungen, welche zusätzlich zum thermischen Formgedächtnis-Effekt auch noch eine wesentliche Formänderung aufgrund eines äußeren Magnetfeldes aufweisen. Diese typischerweise einkristallinen Legierungen aus Nickel, Mangan und Gallium sind in der Lage, unter externen Lasten bis zu sechs Prozent Dehnung zu erzeugen – und das bei Frequenzen bis in den niedrigen Kilohertz-Bereich. Entdeckt wurde die im englischen auch Magnetic-Shape-Memory-Effect genannte Eigenschaft erst Mitte der 1990er-Jahre. Seitdem hat die ETO Gruppe mit Sitz in Stockach intensiv in diesem Bereich geforscht, das Material dabei entscheidend weiterentwickelt und schließlich darauf basierende Aktoren entworfen. Und jetzt steht die vom Unternehmen MAGNETOSHAPE getaufte Technologie für den Einsatz in ersten Serienanwendungen bereit. Durch die einzigartigen technischen Vorteile der Technologie sieht ETO darin das Potenzial, künftig elektromagnetische und andere Aktortechnologien zu ersetzen.

Kleiner Greifer, flinker Greifer

Kein Wunder also, dass sich der Premieren-Auftritt der ETO Gruppe auf der diesjährigen HANNOVER MESSE komplett um die neue Technologie dreht, zum Beispiel um den besonders kompakten MAGNETOSHAPE-Miniaturgreifer. Dank des Magnetic-Shape-Memory-Effektes kann er seine Greifkraft bis zu einem fast kraftfreien Greifen elektrisch regeln, Gegenstände stromlos im gegriffenen Zustand halten, seine Greifposition und damit auch Bauteilgrößen erkennen und dabei sehr schnell schalten. Aufgrund der letztgenannten Eigenschaft wird die Greifzeit zu einem vernachlässigbaren Teil der Taktzeit. Mögliche Einsatzbereiche sieht ETO beispielsweise in der Laborautomatisierung, der Elektronikfertigung oder in anderen Mikromontageaufgaben.

Nur eine von vielen weiteren Möglichkeiten

Ein weiteres in Hannover gezeigtes Exponat wird die MAGNETOSHAPE-Mikropumpe sein, deren Funktion auf einer peristaltischen Formänderung eines Magnetic Shape Memory Werkstoffs basiert, erzeugt durch ein rotierendes Dipol-Magnetfeld. Die im Rahmen eines F&E-Verbundprojekts entwickelte Pumpe ist wie ihr „Greiferkollege“ besonders kleinbauend, überraschend einfach aufgebaut und deckt einen breiten Bereich von Fördervolumina ab, bei einem Gegendruck von bis zu 500 Millibar (aktueller Entwicklungsstand). Durch Medientrennung ist eine Biokompatibilität gegeben und wesentliche Komponenten können als Disposable ausgeführt werden. Auch ein kontinuierlicher und bidirektionaler Fluss von gasförmigen und flüssigen Medien ist realisierbar. Die Technologie steht für eine Vielzahl von Anwendungen zur Verfügung, beispielsweise für Lab-on-chip-Anwendungen, Umweltanalytik oder vielfältige Laboranwendungen.

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