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Die Gurkenernte ist kein Zuckerschlecken: In der Regel liegen die Erntehelfer mit dem Kopf Richtung Boden auf Anhängern, die von Traktoren über die Felder gezogen werden. Hinzu kommt, dass die Produktionskosten mit der Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns 2015 in Deutschland gestiegen sind. Das Geschäft wird zunehmend unwirtschaftlich und wandert in andere Regionen wie Osteuropa oder Indien ab. Dabei heißt es oft, dass Roboter und die Automatisierung dem Menschen Arbeiten abnehmen könnten, die kräftezehrend und monoton sind.

Wissenschaftler aus Spanien und Deutschland entwickeln derzeit solch eine Lösung im Rahmen eines EU-Projekts , um das Automatisierungspotenzial der Gurkenernte zu erforschen. Ein Dual-Arm-Robotersystem aus Leichtmodulen soll künftig nicht nur Einlegegurken einsammeln, sondern auch andere landwirtschaftliche Aufgaben erfüllen. Moderne Steuerungsverfahren, Multispektralkameras und intelligente Bildverarbeitung sollen sicherstellen, dass die Feldfrüchte als erntereif erkannt sowie schonend gepflückt werden. Ziel ist es zudem, dass das System geübte Gurkenpflücker aus Fleisch und Blut übertrifft. Die Messlatte liegt mit 13 Gurken pro Minute hoch. Erste Feldversuche fanden bereits statt.

Eine derart alte Kulturtechnik wie die Landwirtschaft und neueste Technologien – das passt besser zusammen, als man zunächst denken könnte. Zwei Drittel der Landwirte gaben bei einer repräsentativen Befragung des Digitalverbandes Bitkom an, sehr gute bis befriedigende Digitalkompetenzen zu haben. Diese wenden sie auch an, berichtet unter anderem die Süddeutsche Zeitung : Die Bauern nutzen Technik heute unter anderem, um Regenwahrscheinlichkeiten zu berechnen oder um ihre Tiere und Felder zu überwachen.