Aussteller & Produkte
Events & Speakers

Heute ist es so, dass Stahlbetonkonstruktionen ihre Form von dem Schalungssystem erhalten, welches die Bewehrung umgibt. Diese Schaltafeln jedoch verschleißen recht schnell, bei Spezialfertigungen kommt es sogar vor, dass sie gar nur ein einziges Mal eingesetzt werden. Nicht nur auf Grund der hohen Kosten ist diese Praxis wenig sinnvoll, auch unter ökologischen Gesichtspunkten wäre ein alternatives Verfahren wünschenswert. Forschende der ETH Zürich haben innerhalb des nationalen Forschungsschwerpunktes (NFS) Digitale Fabrikation das Potenzial digitaler Technologien für die effiziente und nachhaltige Herstellung von Stahlbetonstrukturen erkannt und demonstrieren jetzt auf der HANNOVER MESSE 2017 die aus diesen Erkenntnissen entwickelte Bautechnologie "Mesh Mould".

Mit dem innovativen "Mesh Mould"-Verfahren lassen sich erstmals beliebig geformte Stahlbetonkonstruktionen ohne separate Schalungen erstellen. Ein zuvor am Computer entworfenes Modell eines Stahldrahtgitters wird mit Hilfe eines Roboters in hoher Präzision gefertigt und danach mit Beton gefüllt. Das Bewehrungsgitter wird dabei so engmaschig konstruiert, dass es wie ein Gefäß den Beton komplett in sich aufnimmt, nichts fließt heraus. Durch die Verknüpfung der beiden Funktionen Schalung und Bewehrung lassen sich beträchtliche Mengen an Material und Fertigungskosten einsparen. Aufwendige, ja einzigartige Betonstrukturen könnten künftig auf diese Weise entstehen. Ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen digitalen Baukultur.