I40-Party ohne graue Theorie
Wie umfassend die Industrie 4.0 in der Gegenwart angekommen ist, zeigte die Technologie-Initiative SmartFactory KL (SFKL) jüngst während des Innovationstages 2024. An sechs Stationen wurden Technikbeispiele vorgeführt, die für die Umsetzung von „I40“ stehen.
18. Nov. 2024Teilen
In den Räumlichkeiten des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) in Kaiserslautern präsentierte die SFKL im Rahmen eines Innovationstages zwei Touren, die sich den gemeinsam von Wissenschaftlern und Unternehmen entwickelten „I40“-Schlüsseltechnologien widmeten. Die erste Tour „Industrie 4.0 in der Anwendung“ behandelte die Themen Produktionssteuerung, Interoperabilität und Cobots. Tour Nummer zwei „Vision 2030 – Technologien für morgen“ thematisierte anschließend die Schwerpunkte SFKL-Nodeset und Digitale Services sowie Forschung & Industrie. „Uns war es dieses Jahr wichtig zu zeigen“, so Pressesprecher Dr. Ingo Herbst, „dass I40 stellenweise Realität ist. Wir befinden uns in der Ära der Anwendung.“
Beispiel Interoperabilität
Am so genannten TSN-Hochzeitsmodul demonstrierte die SFKL das Thema Interoperabilität. Dabei synchronisierten die Experten eine Linearachse von Rexroth und einen Roboterarm von Yaskawa. „Die größte Herausforderung bei der Synchronisation liegt in der performanten und deterministischen Vernetzung beider Systeme, um anspruchsvolle Motion-Anwendungen realisieren zu können“, so Researcher Thomas Bach. „Offene und erweiterbare Steuerungsarchitekturen vereinfachen diese Vernetzung erheblich.“
Beispiel Digitaler Zwilling
Christoph Fischer vom DFKI, mit dem die SFKL eng verzahnt ist, arbeitet mit dem Thema Intralogistik und 5G. Ein autonom fahrender Roboter in einer Halle war an seiner Station parallel in Echtzeit als Digitaler Zwilling auf einem Bildschirm zu sehen. Die Positionierung des Roboters erfolgt mehr als millimetergenau. „Das ist für Spezialanwendungen gedacht, wo es auf absolute Präzision ankommt,“ erläutert Fischer. „Wir können zudem gut zeigen, wie ein Digitaler Zwilling arbeitet.“ Dazu schob er dem Roboter auf dem Bildschirm eine virtuelle Kiste in den Weg. Der Roboter stoppte, obwohl offensichtlich kein reales Hindernis im Weg stand. „Digitale Zwillinge sparen Zeit und Geld, wenn es darum geht, technische Neuerungen auszuprobieren oder auch Abläufe zu simulieren“, so Fischer.
Wissenschaft, Politik und Unternehmen
Die drei Keynotespeaker betonten in ihren Beiträgen den Schulterschluss von Forschung, Politik und Wirtschaft. Für das Wirtschaftsministerium beschrieb Dr. Martin Hummrich vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Zeiten die SFKL als Leuchtturm für die Industrie. Dem schlossen sich Dr. Jochen Köckler von der Deutschen Messe AG und Prof. Martin Ruskowski von der SFKL an. Zudem betonten sie die Wichtigkeit der HANNOVER MESSE als Fenster zur Welt der deutschen Industrie, sowie die Innovationsfähigkeit der Ingenieure. In diesem Kontext wurde auch deutlich, dass Investitionen notwendig sind, um den Standort Deutschland in sicheres Fahrwasser zu lenken.
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