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Wer hat in der "vierten industriellen Revolution" die Führungsrolle? "Die Automatisierungstechnik", antworteten vier von zehn Fachbesuchern in einer Umfrage nach der HANNOVER MESSE 2014. Ein Viertel sah die IT als treibende Kraft der Industrie 4.0. Immerhin 16 Prozent der Fachleute glaubten, der Maschinenbau sei die maßgebliche Branche.

"Entscheidend ist nicht, ob Industrie- oder IT-Unternehmen die Führungsrolle einnehmen. Nur gemeinsam werden die Möglichkeiten von Industrie 4.0 bestmöglich erschlossen. Dafür braucht es ein starkes Netzwerk aus Maschinenbau, Elektrotechnik und IT."

Das Leitthema der HANNOVER MESSE 2015 drücke aus, dass wesentliche Herausforderungen von Industrie 4.0 – etwa allgemein gültige Standards für die Machine-to-Machine-Kommunikation oder die Frage der Datensicherheit – nur im Netzwerk zu bewältigen sind: "Integrated Industry – Join the Network!"

Wie stark IT-Anbieter in die Fertigung drängen, zeigt deren starke Präsenz auf der HANNOVER MESSE 2015. Ein Paradebeispiel ist Microsoft: Mit rund 700 Quadratmetern auf der Leitmesse Digital Factory belegt der Konzern so viel Standfläche wie noch nie. Auch an der Guided Technology Tour "Industrie 4.0" ist Microsoft beteiligt, ebenso wie die Softwaregrößen SAP, Accenture, T-Systems, Bosch Software Innovations, Psipenta oder der IoT-Spezialist ThingWorx.

ThingWorx-Mutterkonzern PTC (Halle 7) ist ebenfalls Teil der Industrie-4.0-Tour. Die Hauptkundschaft der US-Firma ist in der diskreten Fertigung zu finden. PTC unterstützt sie mit Softwarewerkzeugen für das Internet der Dinge und die vernetzte Produktion. Seit einem Jahr arbeitet PTC zusammen mit General Electric an einer Lösung, die die Kette zwischen Produktentwicklung und Fertigung schließen soll. Das gemeinsame Angebot "Proficy + PTC Windchill" bietet eine PLM-MES-Verbindung für das durchgängige Management der Produktinformationen vom Engineering über die Fertigungsplanung bis zur Produktion. "Keiner unserer Wettbewerber hat eine solche Durchgängigkeit in der Unterstützung des Wertschöpfungsprozesses aufzuweisen", sagt Jack McAvoy, Analystenbetreuer bei PTC. "Insbesondere hinsichtlich der modellbasierten Entwicklung moderner Systeme und der direkten Unterstützung eines Auftritts im Internet der Dinge sind wir extrem gut aufgestellt", so McAvoy im PLMportal des Fachautors Ulrich Sendler.

In Sachen Digitalisierung sind Produktentwicklung und Produktion nach wie vor Inseln. Diese miteinander zu verbinden steht als ein Kernthema von Industrie 4.0 im Mittelpunkt der Leitmesse Digital Factory (Hallen 7 und 8). Auch die "Open Integrated Factory", die SAP gemeinsam mit dem Automatisierer Festo in Halle 7 vorstellt, verknüpft Produktion und Geschäftsprozesse und ergibt ein integriertes Fertigungssystem, das sich auf SAP-Basis durchgängig selbst steuert. "Wir haben eine holistische Herangehensweise an die IT-Unterstützung der Industrie", sagt Thomas Ohnemus, Vice President Solution Marketing Extended Supply Chain des Business-Software-Giganten. SAP sehe den wachsenden Bedarf der Industrie an Methoden des Systems Engineering und der modellbasierten Systementwicklung, so Ohnemus im PLMportal. Für 2015 hat SAP deshalb eine neue Plattform für Industrie 4.0 und IoT angekündigt. Der neue Geschäftsbereich soll Kunden ermöglichen, eigene produkt- und betriebsspezifische Anwendungen für das Internet der Dinge zu entwickeln.

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