Intelligente Fenster sind Rollo, Klimaanlage und Heizung in einem
Mit sogenannten schaltbaren Flüssigkeiten ist Materialforschern die Entwicklung intelligenter Fenster gelungen, die sich auf Knopfdruck verschatten und zur solarthermischen Wärmegewinnung nutzen lassen.
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Sogenannte Fluidikfenster sollen die Energiebilanz von Gebäuden nachhaltig verbessern. In deren Glaswerkstoffen sind großflächige Kapillarstrukturen integriert, in denen eine für die jeweilige Anwendung geeignete Flüssigkeit zirkuliert. Im neuesten Prototyp des EU-geförderten Projekts LaWin (Large Area Fluidic Windows) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Lothar Wondraczek vom Otto-Schott-Institut für Materialforschung an der Universität Jena wird die Flüssigkeit mit kleinsten magnetischen Eisenpartikeln angereichert, die sich mithilfe eines Magnets herausziehen oder, durch Abschalten des Magnets, wieder zuführen lassen. Je nach der Menge der Eisenpartikel nimmt die Flüssigkeit einen unterschiedlich starken Grauton an oder färbt sich komplett schwarz. Zusätzlich wird einfallendes Sonnenlicht zunehmend stark absorbiert, wodurch sich die Flüssigkeit erwärmt.
Der erzielbare Wärmegewinn pro Fläche soll mit dem üblicher solarthermischer Anlagen vergleichbar sein. Auf diese Weise können großflächige Fluidikfenster Klimaanlagen, Verschattungssysteme und beispielsweise die Warmwasseraufbereitung in einem ersetzen. Der jüngste Forschungsbericht ("A Large-Area Smart Window with Tunable Shading and Solar-Thermal Harvesting Ability Based on Remote Switching of a Magneto-Active Liquid") hierzu ist in Advanced Sustainable Systems 1 (2018) erschienen und als Open-Access-Dokument unter CC-Linzenz frei online erhältlich.
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