Aussteller & Produkte

1. Was verbinden Sie mit dem Motto des Networking- und Pitch-Events 3minutes2talk „Building a global hydrogen economy“? Und welchen Beitrag leisten Sie / Ihr Unternehmen zum Aufbau einer globalen Wasserstoff-Wirtschaft?

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH administriert seit 2021 den ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven. In diesem Unternehmens-/Projektverbund engagieren sich rund 40 Mitgliedern/Partnern mit Transformationsprojekten, welche schnellstmöglich direkt oder indirekt bzw. über Synergieeffekte zu einer treibhausgasneutralen Gesellschaft und Wirtschaft im Jade-Wirtschaftsraum, in Deutschland und auch in Europa beitragen.

2. Warum ist Wasserstoff als Energieträger so entscheidend für die Zukunft der globalen Wirtschaft?

Eine Wasserstoffwirtschaft wird wesentlicher Bestandteil und Meilenstein der angestrebten Klimaneutralität und damit Nachhaltigkeit sein. Wasserstoff schont in seinen vielzähligen Einsatzmöglichkeiten einerseits die Umwelt und bietet Versorgungssicherheit, andererseits bieten neue Technologien Potenzial für neue Märkte und Arbeitsplätze.

Es braucht einen raschen Markthochlauf von Wasserstoff oder Derivaten in allen Sektoren. Durch die Nutzung/Umwidmung vorhandener Infrastrukturen sowie einem ergänzenden Neubau von Anlagen ergibt sich insgesamt, dass 40-60 % des (prognostizierten) deutschen Wasserstoffbedarfs über die Region Wilhelmshaven bzw. die Projekte des ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven gedeckt werden kann. Der europäische Anteil des ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven entspricht, abgeleitet von der europäischen Wasserstoffstrategie, wonach für ganz Europa bis 2030 eine Elektrolyseleistung von 40 GW angestrebt wird, 15 %.

3. Welche konkreten Chancen und Herausforderungen sehen Sie bei der Umsetzung einer globalen Wasserstoffwirtschaft?

Technologischer Vorsprung versus Deindustrialisierung. Mit klaren und verbindlichen politischen Rahmenbedingungen kann europäisch ein entscheidender technologischer Vorsprung geschaffen werden. Nur ohne Förderung wird ein Wasserstoffhochlauf bis auf Weiteres nicht gehen. Im Vergleich zum „Inflation Reduction Act“ in den USA ist dabei nicht die Höhe EU-Förderrahmens zu diskutieren, sondern das WIE ich Förderung beanspruchen kann – im Kern geht es um eine notwendige Vereinfachung der Förderung: Förderung der Produktion statt CAPEX-Subventionierung; Aufhebung von Kumulationsverboten sowie Anpassung des EU-Beihilferahmens bzw. Schaffung von Ausnahmetatbeständen.

Werden klare und verbindliche Rahmenbedingungen geschaffen, wird Europa mit dem Transformationsprozess seine technologische und wirtschaftliche Position in der Weltwirtschaft stärken.

4. Welche innovativen Technologien und Entwicklungen im Bereich Wasserstoff stellen Sie auf der 3minutes2talk in Berlin vor und wie können diese zur Entwicklung einer globalen Wasserstoffwirtschaft beitragen?

Die Unternehmen des ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven planen mit über 20 Projekten allein bis 2030 Investitionen in Höhe mehrerer Milliarden Euro. Hierfür müssen teilweise noch die notwendigen wirtschaftlichen Voraussetzungen, nationale wie auch europäische Rahmenbedingungen geschaffen und grundlegende Fragestellungen beantwortet werden, die die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien, Wasserstoff und seiner Derivate im Fokus haben. Genau die Bearbeitung gemeinsamer Fragestellung steht im Mittelpunkt der Zusammenarbeit des ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven – in den fünf Themenfeldern geht es um heimische Erzeugung, Import, Transport und Speicher und alles, was in der Region benötigt wird, um einen schnellen Hochlauf zu schaffen. Der ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven steht insofern für Zusammenarbeit, gemeinsame Positionierung und gemeinsame Kommunikation, als Basis für regionale, nationale und internationale Entwicklungen in der Wasserstoffwirtschaft.

5. Welche Botschaft möchten Sie den Teilnehmern des Networking- und Pitch-Events 3minutes2talk vermitteln, die sich für die Zukunft der globalen Wasserstoffwirtschaft interessieren und die HANNOVER MESSE und die Hydrogen + Fuel Cells EUROPE 2024 besuchen möchten?

Vor dem Hintergrund der notwendigen Geschwindigkeit des Transformationsprozesses braucht es neben einem klaren und verbindlichen politischen Rahmen infrastrukturelle Rahmenbedingungen und Zusammenarbeit. Der ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven kann in Sachen Zusammenarbeit, Verantwortung und Beteiligung als Baupause für andere Standorte gelten.

Infrastrukturell ist der European Hydrogen Backbone als Rückgrat der europäischen Wasserwirtschaft zu begrüßen. Hinsichtlich des CO2-Infrastrukturausbaus muss es – darauf aufbauend – über die Carbon-Management-Strategie (EU-CCUS-Strategie) eine verbindliche Roadmap geben.

Bei den politischen Rahmenbedingungen bedarf es einer Wiederholung: Ohne Förderung wird es keinen Wasserstoffhochlauf geben. Markthochlauf erfordert dabei „level playing field“ und keine (politisch motivierte) Auswahl von Projekten.