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Über die Chancen und Ziele des Projektes TH2ECO und auch darüber, was sich seit dem Gewinn des H2Eco Awards verändert hat, sprachen wir im Nachgang der HANNOVER MESSE mit Green Wind Innovation.

Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie bei der Entwicklung des Projekts TH2ECO, um ein funktionierendes Wasserstoff-Ökosystem in der Region aufzubauen?

Herausforderungen müssen mit den potenziellen Chancen abgewogen werden. Ein klares Ziel, strategische Partnerschaften und eine sorgfältige Planung sind entscheidend, um den Erfolg eines Projekts wie TH2ECO zu gewährleisten. Die Herausforderungen liegen u.a. in der (technologischen) Komplexität, d. h. alle Akteure, von der Erzeugung über den Transport bis hin zur Nutzung des Wasserstoffs, müssen aufeinander abgestimmt sein, um eine wirtschaftliche Rentabilität für alle Beteiligten zu ermöglichen. Chancen sehen wir vor allem in der Nachhaltigkeit, der Energieunabhängigkeit und in der Geschwindigkeit der Umsetzung. Und das wir eine Blaupause schaffen für weitere regionale H2-Projekte.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit den regionalen Expert:innen aus, und welche Rolle spielen sie bei der Umsetzung des Projekts?

Die Ferngas Netzgesellschaft hat TH2ECO 2021 ins Leben gerufen. Zu den mitwirkenden namhaften Unternehmen, die in Thüringen verwurzelt sind, gehören Netzbetreiber, Energie- und Stromanbieter sowie Spezialisten für erneuerbare Energien. Wir als Green Wind Innovation werden einen Teil des benötigten grünen Wasserstoffs für die Region Erfurt erzeugen.

Welche konkreten Maßnahmen ergreift TH2ECO und die Green Wind Innovation GmbH & Co. KG, um sicherzustellen, dass der regionale Wasserstoffmarkt langfristig in den überregionalen Markt integriert wird?

Der Anspruch im Projekt ist überregional und international, sodass TH2ECO mit einem regionalen H2-Ökosystem startet, an dessen diskriminierungsfreier Infrastruktur sich weitere Akteure anbinden können. Wir setzen den Anschluss an den „Hydrogen Backbone“ – in Deutschland und in Europa, für einen partnerschaftlichen Ansatz von vor- und nachgelagerten Netzbetreibern. Alle Partner gehen dabei in erhebliche Vorleistungen, weil wir vom Projekt überzeugt sind.

Welche Auswirkungen erwarten Sie durch die Etablierung des Wasserstoff-Ökosystems auf die lokale Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen?

In unserem Teilprojekt TH2ECO MOBILITY zeigen wir erstmalig, wie Wasserstoff durch eine Ferngasleitung bis zum Endanwender kommt. Hier soll im Güterverkehrszentrum (GVZ) in Zusammenarbeit mit unserem Partner EurA ein Wasserstoff-Mobilitäts-Hub entstehen. Mit der Förderung als HyPerformer-Gewinnerregion durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) können wir eine Wasserstofftankstelle mit einem Autobahnrastplatz errichten.

Durch den Standortvorteil „grüne Energie“ ist eine weitere Ansiedlung von Firmen z.B. im GVZ oder im Industriegebiet Erfurter Kreuz wahrscheinlich.

Angesichts der steigenden Bedeutung von nachhaltigen Energiequellen, wie trägt das Projekt TH2ECO dazu bei, die Energiewende voranzutreiben und den CO2-Ausstoß zu reduzieren?

Mit grünem Wasserstoff aus regionalen erneuerbaren Energien sollen die Fokus-Sektoren Industrie, Verkehr und Wärme CO2-neutral werden und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Thüringer Klimaziele leisten. Durch den Ausbau regionaler Erzeugungskapazitäten für Strom und Wasserstoff steigert Thüringen die Unabhängigkeit von Energieimporten und gewährleistet somit langfristig eine Stabilisierung der Energiepreise.

Durch die Umstellung von Erdgas auf grünen Wasserstoff können bereits 2025 40% der Einwohner Erfurts anteilig mit grüner Fernwärme versorgt werden. Dabei nutzen wir vorhandene und umgerüstete Gasleitungen sowie Speicherkapazitäten in Form eines H2-Porenspeichers.

Was hat sich seit dem Gewinn des H2Eco Awards für Sie verändert?

Seit dem Gewinn des H2Eco Awards hat sich vor allem die mediale Aufmerksamkeit erhöht, besonders in den sozialen Medien. Die Resonanz ist durchweg positiv, was uns zusätzlich motiviert. Der Award fungiert zudem als herausragendes Aushängeschild für kommende Projekte, was neue Türen öffnen kann.

Die Green Wind Group

... ist eine unabhängige Unternehmensgruppe mit Sitz in Berlin-Mitte und Standorten in Dänemark sowie EE-Projekten in Deutschland und Skandinavien. Wir entwickeln für den internationalen Markt Windparks und bieten technische Betriebsführung sowie Instandhaltungsmanagement - on- und offshore. Unsere Ingenieurleistungen sind in aller Welt geschätzt. Unsere Teams setzen mit der Kraft des Windes und der Sonne ambitionierte Ideen um – auch im Bereich Wasserstoff. Green Wind steht für verlässliche und effiziente Partnerschaften mit privaten und institutionellen Betreibern, Landeigentümern, Technikern, Wartungs- und Serviceunternehmen sowie Energieversorgern.

Erneuerbare neu denken (Green Wind Innovation)

Die Erzeugung von Grünstrom ist Basis unseres Energiesystems und für eine klimaneutrale Zukunft von zentraler Bedeutung. Seit mehr als zehn Jahren widmet sich Green Wind dem Ausbau von erneuerbaren Energien wie Windenergie- und Photovoltaikanlagen.

Mit Green Wind Innovation heben wir die grüne Energieversorgung auf ein neues Level und bündeln unser gesamtes Know-how; denn ein komplettes Energiesystem ist weit mehr als nur der Stromsektor. Sowohl der Sektor Wärme als auch der Verkehrssektor müssen dringend defossilisiert und mit Energie aus erneuerbaren Quellen versorgt werden. Die effiziente Sektorenkopplung, bei der die grün erzeugte Energie des Stromsektors für andere Sektoren zugänglich gemacht wird, ist Ziel von Green Wind Innovation.

Das Projektentwicklungs-Team für TH2Eco:
  • Kilian Fromm: Hat einen M. Sc. Industrial Engineering and Management und ist seit 2020 bei der Greenwind Group tätig.
  • Natalie Klette: Hat einen M. Sc. Regenerative Energien und ist seit 2020 bei der Greenwind Group tätig.
  • Melanie Graf: Hat einen B. Eng. Wirtschaftsingenieurswesen, aktuell als Werkstudentin im M. Eng. Maschinenbau bei der Greenwind tätig (seit 2021 bei der Greenwind Group).