Interview mit Julia Eberl (Microsoft Deutschland GmbH)
Beim WomenPower dürfen wir tollen Speaker*innen zum Thema Leadership lauschen. So auch Julia Eberl (Cloud Solution Architect Manager bei Microsoft Deutschland GmbH). In ihrem Workshop „How to change a running system - Einführung von Digital Leadership in Organisationen” werden Leadership Routinen erarbeitet, die die Führungskultur in Unternehmen bestimmen und Methoden betrachtet um diese Routinen hin zu Digital Leadership zu verändern. Im Interview sprechen wir mit ihr über „Female Leadership“.
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Hallo liebe Julia, wir freuen uns sehr auf deinen spannenden Vortrag beim WomenPower. Aber heute wollen wir mit dir über das große Thema „Female Leadership“ sprechen. Wir haben ein paar Fragen mitgebracht und freuen uns über deine Expertise.
Welche Qualitäten und Eigenschaften zeichnen deiner Meinung nach erfolgreiche, weibliche Führungskräfte aus?
Julia: Grundsätzlich, so glaube ich, können weibliche wie männliche Führungskräfte am erfolgreichsten sein, wenn man einen Mix aus heterogenen Eigenschaften in einem Führungsteam hat. Studien haben gezeigt, dass sich Charaktereigenschaften von Männern und Frauen erstmal gar nicht so wesentlich unterscheiden, sie aber unterschiedlich eingesetzt werden. Das sehen wir auch in der Praxis. Frauen schreibt man oftmals eine gewisse Besonnenheit, sowie eine hohe Lösungsorientiertheit zu. Ebenso dass sie eine stärkere emotionale Bindung, sowohl zu Kund*innen als auch zu Mitarbeiter*innen pflegen. Weiterhin glaube ich, dass eine gewisse Teamfähigkeit, Fürsorglichkeit, Kreativität und auch das Erreichen gemeinsamer Ziele im Vordergrund steht. Zuletzt sind meiner Meinung nach weibliche Führungskräfte aber vor allem dann so erfolgreich, wenn sie einen authentischen Führungsstil leben ohne eingesessene Führungsstile der Organisation zu adaptieren.
Wie können aus deiner Sicht Organisationen sicherstellen, dass sie weibliche Führungskräfte effektiv rekrutieren und fördern?
Julia: Der wichtigste Punkt in der Rekrutierung weiblicher Führungskräfte ist für mich das Updaten der Auswahlkriterien. In der Vergangenheit wurde der Aspekt der Seniorität meist sehr stark gewichtet, wodurch natürlich einige Frauen durch Teilzeit, Elternzeit oder Pausen zur Kindesbetreuung schlechtere Karten hatten als ihre männlichen Kollegen. Und gleichzeitig hat sich aber auch herausgestellt, dass Seniorität zwar ein Aspekt aber von der Gewichtung her durchaus nicht der Wichtigste ist. Deshalb glaube ich muss man hier die Auswahlkriterien für neue Führungskräfte auch um die Punkte Leistung und Potenzial erweitern, um auch hier in der Rekrutierung weibliche Führungskräfte stärker berücksichtigen zu können.
Ganz wichtig ist dabei: Ein diverses Leadership kann nicht nur Ziel der Frauen oder von Frauennetzwerken sein. Es muss ein gemeinsames Ziel aller Geschlechter im Unternehmen sein und deshalb bin ich auch der Meinung, dass Netzwerke beispielsweise nicht exklusiv sein sollten sondern, dass es eben auch zusammen mit Männern und diversen Kollegen im Unternehmen vorangebracht werden muss. Es muss wirklich auf jeder Agenda stehen.
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