Interview mit Myriam Erath
Nominiert für den Young Engineer Woman Award 2025
30. März 2025Teilen
Wie bist Du in den MINT-Bereich gekommen und gab es eine besondere Erfahrung oder Person, die Dich dazu inspiriert hat?
In meiner Familie gab es keine starren Kategorien zwischen MINT und anderen Bereichen – für uns war alles möglich. Schon als Kind war ich fasziniert von Mathematik und Physik und hatte den großen Traum, Astronautin zu werden. Der Moment, der alles veränderte, war mein Praktikum bei Airbus in Hamburg-Finkenwerder. Dort habe ich hautnah erlebt, wie faszinierend Technik sein kann. Diese Erfahrung hat mich inspiriert, ein duales Studium in Mechatronik zu beginnen – eine Entscheidung, die mich bis heute begeistert.
Welches Projekt oder welche Leistung in Deiner bisherigen Karriere macht Dich besonders stolz?
Vor anderthalb Jahren habe ich eine mutige Entscheidung getroffen: Statt mich von Gehalt oder Jobtiteln leiten zu lassen, folgte ich konsequent meinen Interessen – und genau daraus entstand "aus Versehen" mein Unternehmen, die CWO GmbH. Diese Reise hat mir gezeigt, dass wahre Erfüllung darin liegt, das zu tun, was einen begeistert. Der Glaube an meine Fähigkeiten, das Vertrauen in meinen eigenen Weg und der Mut, einfach loszulegen – darauf bin ich besonders stolz.
Welche Veränderungen oder Unterstützungsmaßnahmen würdest Du Dir wünschen, um mehr junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern?
Ich wünsche mir eine Welt, in der es selbstverständlich ist, dass Männer längere Elternzeiten nehmen und so Verantwortung in der Care-Arbeit übernehmen. Denn wenn sich gesellschaftliche Strukturen ändern, wird es für Frauen in MINT-Berufen leichter, Karriere und Familie zu verbinden. Außerdem wünsche ich mir eine respektvolle und wertschätzende Kommunikation – frei von Sexismus und Vorurteilen.
Und ganz pragmatisch: Eine ehrliche Beratung für Arbeitskleidung in den ersten Lehr- und Studienjahren wäre auch nicht schlecht! Wer einmal versucht hat, sich an einer Kantbank in eine standardmäßige Arbeitskleidung zu quetschen, weiß, wovon ich spreche. Kratzende Hosen, zu weite Jacken und keine Taschen an den richtigen Stellen – manchmal fühlt sich der Einstieg in MINT-Berufe an wie ein unfreiwilliges Modedesign-Experiment. Da wäre eine durchdachte Lösung echt Gold wert!
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