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Das Moorfields Eye Hospital in London arbeitet mit der britischen, von Google akquirierten Firma DeepMind an einer Methode für die computergestützte Erkennung von Augenkrankheiten. Bereits seit rund einem Jahrzehnt existiert die optische Kohärenztomographie (Optical Coherence Tomography, OCT), eine Methode zur Früherkennung von Krankheiten wie grünem Star oder diabetischer Retinopathie. Dabei wird ein dreidimensionales Bild der Netzhaut mit 65 Millionen Datenpunkten angelegt und anschließend von einem Arzt begutachtet. OCT wird bereits seit mehreren Jahren tausendfach angewendet.

DeepMind arbeitet nun an einer künstlichen Intelligenz, welche die Bilder selbstständig auswerten kann. Die Ergebnisse eines ersten Forschungsprojekts wurden in „Nature Medicine“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler hatten die Software mit 997 OCT-Scans und den Diagnosen von acht Ärzten trainiert. Danach erkannte sie in 94,5 % der Fälle Augenkrankheiten korrekt und konnte zudem die Dringlichkeit einer Behandlung einschätzen. Zusammen mit dem Moorfields Eye Hospital will DeepMind nun weitere klinische Tests durchführen und versuchen, eine Zulassung für das Produkt zu erhalten. Geplant ist ein Einsatz in Kliniken und Arztpraxen, wo die Software den Zeitraum zwischen Scan, Diagnose und Behandlung verkürzen soll.