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Bis in die heutige Zeit hinein stellen IT und OT oft noch getrennte Bereiche dar: Während die Informationstechnologie für Datensysteme zuständig ist, umfasst Operational Technology die Hardware und Software zur Kontrolle und Steuerung von Systemen in der Fertigungs- und Prozessindustrie. Mit dem Aufkommen der Industrie 4.0 aber ist die OT-Welt in den letzten Jahren bereits zunehmend mit der IT-Welt zusammengewachsen – und inzwischen sorgen mehr und mehr Faktoren für eine erhebliche Beschleunigung dieses Prozesses. Digitalisierung, Cloud- und Edge-Technologien, Künstliche Intelligenz und das industrielle Internet der Dinge (IIoT) beeinflussen die Operational Technology in rasant wachsendem Tempo. „Bis 2025 werden mindestens 40 Milliarden IoT-Geräte im Einsatz sein“, schätzt Andreas Hoffmann, Vice President Business Unit Automation bei Weidmüller Interface.

Leistungsfähige Edge-Geräte können Wettbewerbsvorteile sichern

Diese Entwicklung vollzieht sich natürlich nicht ohne Grund. Die Vernetzung und Digitalisierung der Prozesse bis an den Rand des Netzwerks, den Edge-Bereich, bieten den Unternehmen wettbewerbsentscheidende Vorteile: transparente und aktuelle Informationen, hohe Flexibilität in den Prozessen, die Möglichkeit zu vorausschauenden Entscheidungen und damit zu Zeit- und Kosteneinsparungen – und nicht zuletzt eine gesteigerte Qualität der Prozesse.

Herstellerspezifische Lösungen wirken als Hemmschuh

Dies wird gemäß der Einschätzung von Fachleuten nicht nur zu einem exponentiellen Wachstum an Datenvolumen führen, sondern auch bisher zentrale IT-Funktionalitäten und Entscheidungsprozesse hin zu den dezentralen Edge-Komponenten verlagern. Dies wiederum bedingt eine digitale Vernetzung unterschiedlichster Systeme und Lösungen. Was in der Theorie nur vorteilhaft klingt, ist es in der Praxis auch – doch bei der Umsetzung hapert es noch mitunter. Denn viele Vorteile, die eine durchgängige Smart Factory in puncto Flexibilität, Kosten- und Energieeffizienz bieten könnte, lassen sich aufgrund proprietärer Automatisierungssysteme nicht nutzen. Was in der IT heute Voraussetzung für eine am Markt erfolgreiche Lösung ist, nämlich die problemlose Kompatibilität zu Fremdsystemen, ist in der OT noch lange nicht Standard: Inkompatibilitäten der herstellerspezifischen Lösungen und teure Wartungen und Nachrüstungen der Anlagen sind für die Anwender oft die Folge. Zudem mussten viele Unternehmen in den letzten Monaten feststellen, dass eine herstellerbezogene Lösung wenig Möglichkeiten bietet, bei Störungen in der globalen Lieferkette einfach auf einen anderen Komponentenhersteller auszuweichen.

Kommunikation zwischen OT und IT auf einem Gerät

„Je enger IT- und OT-Welt verschmelzen, desto größer wird daher der Wunsch der Anwender, diese Abhängigkeit zu durchbrechen“, fasst Andreas Hoffmann die Kundenanforderungen zusammen. „Und mit u-OS bietet Weidmüller nun den Anwendern eine Softwareplattform für IIoT und Automation, die offen, flexibel und unabhängig ist.“ Die Stabilität von Automatisierungslösungen mit den Möglichkeiten des IIoT soll u-OS auf nur einem Gerät vereinen und so Automatisierern und IT-Programmierern eine offene und flexible Lösung bieten, die die digitale Vernetzung unterschiedlichster Systeme auf einfache Weise erlaubt.

Maßgeschneiderte Anpassung durch Apps

Zwar gäbe es bereits Ansätze zu übergreifenden Automatisierungsplattformen, aber auch bei diesen müsse sich der Anwender laut Weidmüller an den Vorgaben des jeweiligen Anbieters orientieren – Lösungen von Drittanbietern einzubinden sei oft nur sehr aufwendig möglich. Deshalb setzt u-OS auf die Verwendung offener, etablierter Standards wie Linux, die Container Technologie oder OPC UA und ermöglicht neben Weidmüller-Lösungen auch die einfache Einbindung von Fremdanbieter-Apps. Das macht den Anwender unabhängig und zukunftsfähig, denn er ist damit in der Lage, auf Drittanbieter zurückzugreifen, die ebenfalls Automatisierungsplattformen oder Apps anbieten.

„Alles kann – nichts muss“

Mit u-OS schafft Weidmüller so etwas wie einen universellen Kommunikator, verbindet Industrial IoT und Automatisierung, Partner mit deren Anwendern, die Cloud mit den Daten und industrielle Ökosysteme untereinander. Anwender, die auf Open-Source-Automatisierung statt auf herstellergebundene Systeme setzen, sollen davon gleich in mehrfacher Hinsicht profitieren. Sie stellen sich dank offener, digitaler Vernetzung produktiver, flexibler und effizienter auf. „Und das schlägt sich auch in den Betriebskosten und letztendlich der Wettbewerbsfähigkeit nieder“, sagt Vice President Business Unit Automation Andreas Hoffmann. „Deshalb ist das neue Betriebssystem u-OS zukünftig die Basis aller IoT- und Automatisierungskomponenten von Weidmüller. Jedes Gerät ist damit ausgestattet und eröffnet einen einfachen Zugang in die IT- und OT-Welt. Die Erweiterungsfähigkeit erlaubt es unseren Kunden und deren Kunden, ihr System individuell und webbasiert zusammenzustellen. Alles kann – nichts muss.“

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