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Auf der Autodesk University 2025 in Nashville Tennessee wurden neue KI-Werkzeuge diskutiert, die Innovationen von der Idee bis zur Auslieferung beschleunigen sollen.
28. Okt. 2025Teilen
Vor einigen Tagen fand die jährliche Autodesk University statt, die „Design and Make“-Konferenz von Autodesk, einem weltweit führenden Unternehmen für Design- und Fertigungstechnologien mit Sitz in München. Fachleute aus den Bereichen Design, Ingenieurwesen, Konstruktion und kreative Branchen kamen in diesem Jahr in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee zusammen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und unter anderem über die Zukunft des Entwerfens und Fertigens zu diskutieren. Gerade für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem D&M-Sektor bot die Veranstaltung zahlreiche Highlights.
Routineaufwand reduzieren, Iterationen beschleunigen, Produktionsreife erreichen
Hauptattraktion waren die vorgestellten KI-Funktionen, die den gesamten Produktentwicklungsprozess neu definieren sollen. Im Fokus standen dabei vor allem drei Innovationen: generative KI-gestützte, editierbare BREP-Geometrie in Fusion, ein agentenbasierter Autodesk Assistant sowie eine erweiterte Zusammenarbeit mit Microsoft für kontextuelle Visualisierung und nahtlosen Export in Microsoft 365. Gemeinsam reduzieren diese Neuerungen den Routineaufwand, beschleunigen Iterationen und verbinden Design und Kreativität direkt mit produktionsreifen Ergebnissen.
Zukunftsweisende Lösungen in herausfordernden Zeiten
Autodesk sieht die produzierenden Branchen am Beginn eines Paradigmenwechsels, angetrieben durch KI. Solche wegweisenden Momente sind für die Unternehmen nicht neu, allerdings verändern sich künstliche Intelligenz und die Methoden, wie Produkte entworfen, konstruiert und hergestellt werden, schneller als erwartet. Dieser Paradigmenwechsel bietet laut Autodesk die Gelegenheit, Kapazitäten freizusetzen, Kreativität zu steigern und Produktivität zu verbessern. Hinzu kommt: Angesichts eines kritischen Mangels an Fachkräften wird KI unverzichtbar, da sie es ermöglicht, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen. Autodesk sieht sich in der Position, die anstehenden Veränderungen auf den Weg zu bringen und präsentiert im Rahmen dieser Mission eine Reihe von Entwicklungen.
Generativ KI-gestützte, editierbare Geometrie in Fusion
So implementiert Autodesk in Fusion eine neue Form generativer Modellierung: editierbare Boundary Representation (BREP)-Geometrie, angetrieben von firmeneigenen Basis-Modellen für die Fertigung. Ein einziger Befehl soll hochdetaillierte Geometrien erzeugen, die als vollständig editierbares CAD-Modell ausgegeben werden. Der Weg von der Idee zur konstruktionsreifen Datei wird erheblich verkürzt, da Designer ohne umständliche Konvertierungen oder manuelle Nacharbeit unmittelbar weiterarbeiten, parametrisch anpassen und Fertigungsaspekte berücksichtigen können.
Autodesk Assistant: Ein agentenbasierter KI-Partner für Produktivität
Mit dem neuen Autodesk Assistant führt Autodesk einen kontextsensitiven, agentenbasierten KI-Partner ein, der nahtlos in Produkte wie Fusion und Vault integriert ist. In Fusion automatisiert der Assistant organisatorische und technische Schritte: Teammitglieder einladen, Skizzenbeschränkungen setzen oder Fertigungspfade generieren. Zeitraubende Aufgaben werden ausgelagert, damit sich Nutzer auf die Entwicklung von Innovationen konzentrieren können. In Vault erweitert der Assistant die Arbeit mit Daten, darunter die Suche in natürlicher Sprache, automatische Folgeaktionen wie das Aktualisieren veralteter Zeichnungen und die Überführung von Stücklisten (BOM) in PLM-Workflows (Fusion Manage). Das Ergebnis: ein konsistenter, zuverlässiger Datenfluss über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.
Kontextualisierte Visuals und direkter Export nach Microsoft 365
Autodesk und Microsoft treiben gemeinsam die visuelle Aufbereitung und Distribution von Design-Ergebnissen voran. Durch den Einsatz von Microsofts Azure OpenAI Services und Modellen wie „GPT image 1“ lassen sich Fusion-Designs direkt kontextualisieren und fotorealistisch visualisieren. Damit können Nutzer beispielsweise ein neu entwickeltes Gerät automatisch in einer realistischen Umgebung platzieren. Diese Visuals und Metadaten können anschließend automatisiert nach Microsoft 365 exportiert und in PowerPoint-Präsentationen überführt werden, sodass Marketing- und Vertriebsteams hochwertige Materialien ohne manuellen Aufwand erhalten.
Produktionsreifer MCP-Server für reibungslose Automatisierung
Autodesk stärkt die gesamte Design&Manufacturing-Branche mit den produktionsreifen Implementierungen von Model Context Protocol (MCP)-Servern. Dieser Server liefert nicht mehr nur isolierte CAD-Dateien, sondern vollständige, geprüfte Arbeitsansichten mit allen relevanten Angaben wie Freigabestatus, Maße, Werkstoffinformationen und Fertigungsrestriktionen. Diese Arbeits-Snapshots sollen von KI-Agenten und Automatisierungs-Tools eindeutig interpretiert und verarbeitet werden können. Für Produktentwicklung und Fertigung heißt das konkret: Routinetests zur Fertigungsfähigkeit lassen sich automatisieren, CAM-Abläufe können direkt aus dem validierten Modellkontext angestoßen und NC-Programme deutlich zielgenauer erzeugt werden. Auch Simulationen können automatisch mit den richtigen Eingangsdaten gestartet und Ergebnisse in den Entwicklungsprozess zurückgespielt werden. Änderungen an Stücklisten können zudem über die abgebildeten Lieferantenketten nachvollzogen werden.
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