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Die digital vernetzte Industrie 4.0 braucht eine Art Betriebssystem . Kein Wunder also, dass sich derzeit zahlreiche Unternehmen in Position bringen, um ihre Lösungen für den wachsenden IoT-Markt zu etablieren. Bei Siemens heißt dieses "Betriebssystem" MindSphere . Damit bekommen Industrieunternehmen eine Cloud-basierte PaaS-Entwicklungsumgebung, die auf offene Schnittstellen und übergreifende M2M-Standards wie OPC UA setzt, sodass Anwenderunternehmen eigene Applikationen und Services passgenau aufsetzen und Maschinenbauer zum Beispiel neue Geschäftsmodelle etablieren können. Als Beispiele werden Predictive Maintenance, Energiedatenmanagement oder Ressourcenoptimierung genannt.

Nun hat Siemens mit der Software AG eine Kooperation vereinbart : Das Softwarehaus stellt auf MindSphere seine Bausteine fürs Digital Business bereit, die unter anderem die flexible Verwaltung von Netzwerken mit Millionen Endgeräten ermöglichen sollen. Einerseits geht es um eine noch tiefere Integration von IoT-Funktionalitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette; dazu kann Siemens die Application-Connectivity-Technologie der Software AG gut gebrauchen. Sensordaten etwa sollen nicht notwendigerweise erst in der (entfernten) Cloud, sondern – je nach Bedarf – bereits auf Feldebene verarbeitet werden können. Andererseits geht es um eine umfassende Datenkonsolidierung auf einer einheitlichen Plattform, die Kunden einen vollständigen digitalen Zwilling ihrer Fertigungsprozesse ermöglicht.

Noch ist der Markt für derartige IoT-Betriebssysteme vielfältig und extrem unübersichtlich, was die reibungslose Interoperabilität derzeit unnötig kompliziert macht und vor allem die Entscheider verunsichert. Strategische Partnerschaften wie diese machen in jedem Fall deutlich, dass selbst Branchengrößen gar nicht schnell genug entwickeln können, um sich frühzeitig Marktanteile zu sichern. Allianzen, Kooperationen und Übernahmen werden in naher Zukunft das Bild prägen.