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Disruption ist nicht überall sinnvoll

Viele KMU sind verunsichert. Denn das Schlagwort „Disruption“ stellt vielerorts etablierte und nach wie vor sehr erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen in Frage. Richtig ist: Nicht bei jedem Produkt greift eine komplexe Digitalisierungsstrategie; nicht überall muss radikal neu gedacht werden – Vieles ist gut, wie es ist. Vor diesem Hintergrund braucht die Industrie Konzepte für Businessmodelle, die skalierbar und kontrollierbar sind und dem Mittelstand helfen, einen Mittelweg zu finden zwischen dem Machbaren und dem Notwendigen.

Letztlich müssen die Überlegungen immer wieder beginnen mit Fragen wie: Welche Daten können meine Maschinen oder Geräte durch eine Vernetzung eigentlich liefern? Welcher Mehrwert kann hieraus für meine Kunden entstehen? Basierend auf den Antworten lassen sich dann (neue) Key-Performance-Indikatoren definieren und Geschäftsmodelle ableiten, die sich über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage oder eines Geräts erstrecken. Denn längst herrscht darüber Einigkeit, dass es diese Zusatzfunktionen sind, die Kunden künftig auch von einem Anlagenbauer erwarten. Rolls- Royce etwa hat es vor langer Zeit vorgemacht und keine Turbinen, sondern garantierte Betriebsstunden verkauft. Dieses Konzept ließe sich auch auf zahlreiche, mittelständische Maschinenbauer übertragen.

Digitalisierungsszenarien ohne 180-Grad-Wende

Auch das Realtime-Monitoring ist ein mögliches Anwendungsfeld, für das die Digitalisierung bzw. Vernetzung von Maschinen gute Ansatzpunkte bietet und das keiner 180-Grad-Wende bedarf. Ein Beispiel: Fällt bei einem Lebensmittelproduzenten eine Anlage aus, können die spezifischen Herstellungsparameter unkompliziert an einen anderen Produktionsstandort übermittelt werden – länderspezifische Druck- und Verpackungsdaten inklusive.

Zu guter Letzt bietet Machine-as-Service für das Ersatzteilgeschäft Ansätze, die für enorme Umsatzsteigerungen sorgen können. Das zeigt ein Blick in die Praxis: In realisierten IoT-Projekten haben Unternehmen ihren Ersatzteilumsatz zum Teil verfünffacht.

Kundenbindung und Umsatzsteigerung als Digitalisierungsargumente

Beispiele wie diese belegen nicht nur, dass auch mit kleinen Schritten große Veränderungen möglich sind. Sie zeigen vor allem, dass eine kluge Digitalisierungsstrategie nicht nur ein wertvolles Instrument für die Kundenbindung ist. Vielmehr liefert sie ein weiteres, überzeugendes Digitalisierungsargument auf dem Silbertablett: Umsatzsteigerung.