Stefan Rouenhoff traf Vertreter der australischen Regierung, besichtigte verschiedene Industrieprojekte und nahm am Australia-EU Hydrogen Supply Chain Forum teil, das beide Länder im Rahmen ihrer Energiepartnerschaft durchführten.

Neue Herausforderungen durch geopolitische und ökonomische Entwicklungen

Staatssekretär Rouenhoff: „Deutschland und Australien verbindet eine langjährige Partnerschaft und Freundschaft. Die geopolitischen und ökonomischen Entwicklungen der vergangenen Jahre stellen unsere beiden Länder vor neue Herausforderungen. Hierauf sollten wir gemeinsame Antworten finden. Deshalb ist es das erklärte Ziel der Bundesregierung, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Australien, etwa im Rohstoffsektor und im energiepolitischen Bereich, weiter auszubauen. Australien verfügt über umfassende Rohstoffvorkommen, es hat einen starken Bergbausektor und optimale Bedingungen für eine großskalige Produktion von Wasserstoff. Von einer Vertiefung unserer Partnerschaft in diesen und weiteren Bereichen können beide Seiten profitieren. Darüber hinaus werbe ich in Canberra dafür, die Freihandelsverhandlungen mit der Europäischen Union zügig wieder aufzunehmen. Denn es ist im beiderseitigen Interesse, dass wir unsere Außenwirtschaftsbeziehungen auf ein breiteres Fundament stellen und uns schon bald auf ein umfassendes Handelsabkommen einigen.“

Konkrete Maßnahmen zur vertieften Zusammenarbeit

In Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der Ministerien für Rohstoffe, Klima und Energie, Auswärtiges und Handel sowie für die Verteidigungsindustrie warb Staatssekretär Rouenhoff für konkrete Maßnahmen zur vertieften Zusammenarbeit. Auf dem Australia-EU Hydrogen Supply Chain Forum entwickelte er zudem die im vergangenen Jahr vereinbarte gemeinsame Wasserstoffausschreibung im Rahmen von H2 Global weiter und erörterte gemeinsam mit wichtigen Industrieunternehmen zentrale Zuliefer- und Absatzfragen.

Die deutsch-australischen Beziehungen

Deutschland und Australien sind wirtschaftlich eng verbunden. Der bilaterale Warenhandel betrug 2024 circa 15 Milliarden Euro. Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien ruhen derzeit. Zuletzt wurde beiderseitig Interesse an einer Wiederaufnahme der Gespräche signalisiert, die die Bundesregierung sehr begrüßen würde. Seit 2017 besteht eine formalisierte deutsch-australische Energiekooperation, die 2024 zu einer Energie- und Klimapartnerschaft erweitert wurde. In enger interministerieller Zusammenarbeit werden in diesem Rahmen Gespräche zu Wasserstoff, Energieeffizienz, Klima und Energiesicherheit geführt. Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht beim Thema Wasserstoff.

H2Global als weltweit größtes öffentliches Ausschreibungsverfahren

Für den Bezug von grünem Wasserstoff ist H2Global das weltweit größte öffentliche Ausschreibungsverfahren. Kern sind Auktionen, bei denen Wasserstoffprodukte zum niedrigsten Angebotspreis angekauft und anschließend an den Höchstbietenden in Deutschland oder der EU weiterverkauft werden. Solange die Zahlungsbereitschaft der Endkunden geringer als der Angebotspreis ist, werden die Differenzkosten durch staatliche Zuwendungen ausgeglichen. Australien und Deutschland haben sich am 13. September 2024 darauf verständigt, dazu jeweils bis zu 200 Millionen Euro für ein gemeinsames australisch-deutsches Ausschreibungslos bereitzustellen. Die von der Bundesregierung bereits finanzierten weltweiten H2Global-Ankaufrunden können auf diese Weise weiter aufgestockt werden.

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