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Druckluft ist einer der wichtigsten und vielseitigsten Energieträger in allen produzierenden Betrieben. Doch die Verluste, etwa durch Lecks im Leitungssystem oder falsch dimensionierte Rohrleitungen, sind hoch – und werden allzu oft hingenommen. Noch heute werden bei der Berechnung für den Druckluftbedarf circa 10 Prozent an Verlusten mit einkalkuliert. Das Energiesparpotenzial ist also enorm – und es zu nutzen kostenseitig sogar sehr attraktiv: Einsparmaßnahmen amortisieren sich erfahrungsgemäß nach ein bis zwei Jahren . Bei der ComVac auf der HANNOVER MESSE steht das Thema Energieeffizienz daher ganz oben auf der Agenda. Weltweit führende Hersteller präsentieren ihre Produkte.

Tausend Druckluftlösungen für Milliarden Kilowattstunden

Eine Druckluftanlage ist ein komplexes System aus Erzeugern, Verbrauchern und den langen Wegen dazwischen. Entsprechend zahlreich sind die Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken.

Der erste Ansatzpunkt ist der Kompressor selbst. In den letzten Jahren etwa wurden Elektromotoren mit höheren Wirkungsgraden entwickelt. Frequenzumrichter passen die Drehzahl des Kompressorantriebs an die aktuelle Last an. Damit wird nur so viel Druckluft erzeugt, wie momentan gebraucht wird. Jürgen Wisse, Geschäftsbereichsleiter Industriedruckluft bei der Atlas Copco Kompressoren und Drucklufttechnik GmbH in Essen, erklärt: "Aus unserer Sicht ist der Einsatz drehzahlgeregelter Kompressoren ein ganz klares Muss, wenn man Druckluft so energieeffizient wie möglich erzeugen will."

Ähnlich wichtig ist die Kraftübertragung: Getriebe und Riemenantriebe sorgen für Übertragungsverluste. Moderne Direktantriebe, bei denen Antriebsmotor und Kompressorblock unmittelbar verbunden sind, wie die neueste Kompressorengeneration der Firma BRENNER etwa, vermeiden sie.

Neben dem Kompressor selbst kommt es auch auf seine interne Steuerung an. Moderne Systeme verfügen über eine Vielzahl verschiedener Steuerungsvarianten und können so die Förderleistung des Kompressors genau dem Druckluftverbrauch anpassen.

Auch die Druckluftaufbereitung hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Energieeffizienz der Druckluftversorgung. Dies trifft vor allem auf die Trocknung zu. Neue Generationen von Kälte-Drucklufttrocknern und Adsorptionstrocknern arbeiten nur dann, wenn ein tatsächlicher Bedarf an aufbereiteter Druckluft besteht. Das bedeutet, auf energiefressende Bypassregelungen kann verzichtet werden. Das spart Energie – je nach Trocknertyp und Einsatzbedingungen bis zu 60 Prozent . Hersteller wie Beko, Kaeser, Boge oder Ultrafilter machen es vor.

Allein einzelne Systemkomponenten zu optimieren reicht nicht aus

Um die Effizienz des Gesamtsystems "Druckluft" zu maximieren, integrieren innovative Unternehmen jeden Bestandteil bestmöglich. Computergestützte Bedarfsanalysen, sogenannte Druckluft-Audits, bieten dabei wertvolle Unterstützung: Datenlogger ermitteln schnell und ohne Eingriff in das Leitungssystem, wie sich der Druckluftbedarf mit der Zeit verändert, wie wirtschaftlich eine Station arbeitet und ob sie sich noch effizienter oder ausfallsicherer betreiben lässt. Vor der Investition in eine neue Druckluftanlage ist ein solches Audit unbedingt zu empfehlen. Tatsächlich stehen sie bei vielen Herstellern fest im Angebot.

Sogar bei Steuerung und Regelung der Druckluftstationen lässt sich noch einiges herausholen. Moderne maschinenübergreifende Steuerungen und Managementsysteme sind in der Lage, den Energieverbrauch drastisch zu senken. Mit der übergeordneten Steuerung SmartAir Master etwa, erläutert Harald Härter vom Hersteller Gardner Denver Industrial, "kann die Effizienz von Druckluftstationen mit bis zu zwölf Kompressoren einschließlich nachgeschalteter Geräte maximiert werden."

Der Spitzenreiter im Effizienzrennen ist aber vielleicht die Wärmerückgewinnung.

Bei einer Wärmerückgewinnung mit Warmwasser lassen sich bis zu 72% der eingesetzten Kompressorleistung als Wärme nutzen, bei einer reinen Luftkühlung sind es sogar bis zu 90%.

Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Raumheizung über die Versorgung von Warmluftschleusen, Brauch- und Prozesswassererwärmung bis zur Vorerwärmung von Brennerluft.

Wohl am einfachsten lässt sich ein großer Einspareffekt im Bereich der Leckagen erzielen. Die im Druckluft-Leitungsnetz hervorgerufenen Energieverluste liegen üblicherweise bei zehn bis 25 Prozent. Mithilfe moderner Suchgeräte lassen sich undichte Stellen heute gut orten und anschließend beheben.

Mehr als die Summe der Teile – Energiesparen mit System

Es gibt viele kleine Möglichkeiten, Druckluftsysteme energieeffizienter zu machen. Ein Optimum aber kann aus ihnen herausholen, wer sie ganzheitlich betrachtet – von der Erzeugung über die Aufbereitung und Verteilung bis hin zu den Anwendungen. Nur so kann man ihr ganzes Energiesparpotential ausschöpfen. Und das ist enorm.

Treffen Sie auf der HANNOVER MESSE das Who is who der internationalen Industrie und knüpfen Sie bei der ComVac , dem weltweiten Branchentreffpunkt Nummer eins, neue Geschäftskontakte.