Die Teilnahme Brasiliens an der HANNOVER MESSE vom 20. bis zum 24. April 2026 ist von besonderer Bedeutung, da ein Handelsabkommen zwischen dem Mercosur und der Europäischen Union erwartet wird. Dieses soll brasilianischen Unternehmen den Marktzugang in beiden Regionen erleichtern. Unter dem Motto „The Industry of Today“ bietet Brasilien Besucherinnen und Besuchern sowie Ausstellern zahlreiche Geschäfts- und Kooperationsmöglichkeiten.

„Diese Partnerschaft bietet der brasilianischen Industrie eine historische Chance, ihr innovatives, nachhaltiges und wettbewerbsfähiges Potenzial der Welt zu präsentieren“, sagt Jorge Viana, Präsident der brasilianischen Agentur für Handels- und Investitionsförderung (ApexBrasil).

„Die HANNOVER MESSE 2026 vereint brasilianische Innovationskraft mit deutscher technologischer Expertise, fördert neue Geschäftskontakte und erschließt neue Märkte“, erklärt Marco Siebert, Director International Relations bei der HANNOVER MESSE. „Besucherinnen und Besucher sowie Aussteller haben dort herausragende Möglichkeiten, Investitionen zu prüfen, Partnerschaften aufzubauen und Ideen über Brasiliens Rolle in der klimaneutralen Produktion auszutauschen.“

Brasilien präsentiert auf der Messe seine Stärken in den Bereichen Digitalisierung, Innovation, internationale Entwicklung, natürliche Ressourcen und Nachhaltigkeit. Der Hauptpavillon in Halle 12 konzentriert sich auf Innovation und Investitionsmöglichkeiten. Weitere Pavillons in den Hallen 11, 16, 17 und 26 befassen sich mit den Themen Automatisierung und Robotik, digitalen Industrien, Energietechnologien, Maschinen- und Anlagenbau, Startups sowie Nachhaltigkeit.

Neben den Ausstellungsflächen haben die teilnehmenden brasilianischen Unternehmen Zugang zu Formaten zur Geschäftsanbahnung, exklusiven Networking-Events, internationalen Marketingmaßnahmen und institutioneller Unterstützung. So können sie ihre Präsenz auf neuen Märkten ausbauen.

Brasilien und Deutschland pflegen seit 2008 eine strategische Partnerschaft. Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika und Deutschland ist Brasiliens wichtigster Handelspartner in der Europäischen Union. Derzeit sind mehr als 1 500 deutsche Unternehmen in Brasilien tätig, darunter Großunternehmen wie BASF, Bayer, Bosch, SAP, Siemens, Volkswagen und ZF Friedrichshafen.

Laut der Datenbank Orbis Crossborder Investment kündigte Deutschland zwischen Januar und September 2025 insgesamt 41 neue Investitionsprojekte in Brasilien an. Diese Projekte summieren sich auf 3,5 Milliarden US-Dollar. Über 90 Prozent dieser Summe wurden im verarbeitenden Gewerbe und im Elektrizitätssektor investiert. Beispielsweise beläuft sich die Erweiterung des Volkswagen Werks in São Bernardo do Campo auf 1,26 Milliarden US-Dollar und Siemens Energy investierte 1,5 Milliarden US-Dollar in eine Partnerschaft mit BP und SPIC zur Eröffnung eines erdgasbetriebenen Wärmekraftwerks in São João da Barra.

ApexBrasil organisiert die Präsentation des Partnerlandes Brasilien in Zusammenarbeit mit SEBRAE, der brasilianischen Entwicklungsagentur zur Unterstützung von Kleinst- und Kleinunternehmen. Zu den unterstützenden Organisationen gehören die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer (AHK) in São Paulo, verschiedene Branchenverbände brasilianischer Bundesstaaten sowie die brasilianische Botschaft in Berlin. Die Teilnahme Brasiliens steht im Einklang mit dem Neuen Brasilianischen Industrieprogramm (NIB) der brasilianischen Bundesregierung, das die Modernisierung der Industrie, die Reduzierung von CO₂-Emissionen und eine Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit zum Ziel hat.