Präziser, lernfähiger, kollegialer: Cobots werden zum Gamechanger
Der Einsatz kollaborativer Roboter erreicht aktuell eine neue Phase, was zahlreiche Neuentwicklungen belegen. Mit höheren Geschwindigkeiten und Traglasten, deutlich präziseren Bewegungen und einer einfacheren Inbetriebnahme schwinden die Argumente, die gegen ihren Einsatz sprechen. Zudem sorgen aktualisierte Normen für mehr Sicherheit.
29. Okt. 2025Teilen
Analysten erwarten deshalb nach einer kurzen Delle eine kräftige Erholung des Marktes, laut der Interact Analysis Group mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von mehr als 20 Prozent bis 2029, vor allem dank China und KMU-Investitionen.
Die bei Cobots erzielten Fortschritte sind derzeit außerordentlich. Aktuelles Beispiel ist die Option Ultra Accuracy mit der ABB die GoFa-Familie ergänzt. Laut ABB erreicht die Serie damit eine mehr als zehnfach bessere Bahn-Genauigkeit gegenüber gängigen Cobots, was relevant für präzises Schleifen und Fräsen oder die Qualitätsprüfung ist, also für Bereiche, in denen Cobots bisher oft an ihre Grenzen stießen. So überrascht es nicht, dass zum Beispiel der finnische Zulieferer Mesekon dank GoFa höhere Schweißqualität und Effizienz erzielt.
Programmierhürden werden abgebaut
Auch End-of-Arm-Spezialist OnRobot gehört zu den Innovationstreibern der Branche und forciert mit D:PLOY das Thema „Plug-and-Produce“. Mit seiner laut eigener Aussage branchenweit ersten automatisierten Plattform für die Erstellung, Ausführung, Überwachung und Neuzuweisung kollaborativer Anwendungen will es das dänische Unternehmen ermöglichen, Packaging-Zellen „in Stunden“ statt wie üblich in mehreren Tagen aufsetzen – mit den kombinierten Vorteilen geringerer Integrationskosten, eines schnelleren ROI und eines leichteren Umrüstens.
Heavy-Duty-Cobot gibt den Takt vor
Ebenfalls aus Dänemark kommt der UR18, den Universal Robots (UR) im Oktober vorgestellt hat. Der kompakte Heavy-Duty-Cobot soll höhere Taktzeiten auf kleineren Stellflächen erzielen. Laut UR kombiniert der UR18 Stärke und Wendigkeit und unterstützt größere Endeffektoren, um schwerere Nutzlasten zu heben, während er leicht genug für eine einfache Montage an den meisten Standard-Portalsystemen bleibt. Mit einer Reichweite von 950 mm und Geschwindigkeiten von bis zu 4 m/s soll er ideal für schnelle Pick-and-Place-Einsätze sein, bei denen die Reduzierung der Zykluszeiten entscheidend ist. Dank seines geringen Eigengewichts von 39 kg lässt sich der UR18 flexibel auf Standardportalen installieren. Damit zielen die Dänen auf Betriebe, die Cobots schnell und kosteneffizient in bestehende Anlagen integrieren wollen.
Neue Roboter-Norm sorgt für mehr Sicherheit bei der MRK
Da sich die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) in den vergangenen Jahren durch den rasanten Fortschritt im Bereich der Cobots stark verändert hat, sorgt die jüngst überarbeitete ISO 10218-2:2025 für mehr Sicherheit. Da neue Technologien und integrierte Sicherheitsfunktionen, KI-gestützte Systeme und vernetzte Produktionsumgebungen neue Risiken, aber auch neue Chancen geschaffen haben, präzisiert die aktualisierte Norm die Anforderungen an Planung, Integration, Betrieb und Instandhaltung von Roboterapplikationen. Sie bildet damit das stabile Fundament für gemischte Mensch-Roboter-Zellen und für die Abnahme durch Behörden und Versicherer. Zu den wichtigsten Überarbeitungen der Norm gehören die biomechanischen Grenzwerte, die definieren, welche Kräfte und Druckbelastungen bei einer Kollision zwischen Menschen und Robotern zulässig sind, da sie die Grundlage für die sicherheitstechnische Auslegung kollaborativer Applikationen bilden.
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