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Als Mitte Januar Repräsentanten von 168 Regierungen zur 13. Vollversammlung der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) in Abu Dhabi zusammenkamen, stand auch ein Projekt aus Nordfriesland im Fokus: das von GP JOULE initiierte nachhaltige Wasserstoffmobilitätsprojekt eFarm. Besagte eFarm ist nämlich Teil des gerade auf der Vollversammlung vorgestellten IRENA-Reports „Sector coupling: A key concept for accelerating the energy transformation“ – als eines von weltweit fünf herausgehobenen Beispielen für Sektorkopplung in der Praxis.

Preiswürdiger Wirkungsgrad

eFarm ist ein Wasserstoff-Verbundprojekt, bei dem Überschussstrom aus Windkraftanlagen in Elektrolyseuren vor Ort in grünen Wasserstoff umgewandelt wird. Während dieser Wasserstoff an zwei regionalen Tankstellen an entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge abgegeben wird – unter anderem werden auf diese Weise zwei Busse im öffentlichen Nahverkehr emissionsfrei betrieben –, wird die bei der Elektrolyse am Produktionsstandort in Bosbüll anfallende Abwärme in ein Nahwärmenetz eingespeist. Der Wirkungsgrad der Elektrolyse wird damit auf beeindruckende 95 Prozent angehoben. Ein Umstand, der GP JOULE bereits den Deutschen Mobilitätspreis 2022 einbrachte.

100 Prozent Erneuerbare Energien für alle

Nun also ist auch IRENA, eine internationale Regierungsorganisation zur weltweiten Förderung und nachhaltiger Nutzung erneuerbarer Energien, auf das Projekt aufmerksam geworden. Die Organisation wurde 2009 in Bonn gegründet und hat Stand heute 168 Mitglieder inklusive der Europäischen Union. Aus der Einleitung zu oben erwähnten IRENA-Report 2023 geht hervor, warum die Sektorkopplung von so enormer Bedeutung ist. Dort heißt es: „Strategien und Technologien zur Sektorkopplung haben das Potenzial, die Flexibilität der Energiesysteme zu erhöhen und dadurch einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien zu integrieren.“ Ein Ziel also, das dem von GP JOULE postulierten Vorhaben, 100 Prozent erneuerbare Energien für alle zur Verfügung zu stellen, weitestgehend entspricht.

Der Faktor Nähe bringt entscheidenden Vorteil

Den Ansatz von eFarm erläutert Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP JOULE, wie folgt: „Entscheidend für die Effektivität des Energiesystems ist, wann und wo der Wasserstoff erzeugt wird. Die Erzeugung vor Ort kann Strom nutzen, der sonst abgeregelt würde, weil er über das Netz nicht abtransportiert werden kann. Elektrolyse nahe der Wind- und Solarkraftanlagen entlastet also die Netze, senkt die Netznebenkosten für alle Verbraucher und sorgt dafür, dass viel mehr erneuerbare Energieerzeugung ins System integriert werden kann. Wenn bei der Elektrolyse dann auch noch die Abwärme genutzt wird, ist das Ganze hocheffizient.“

Regionale Teilhabe

GP JOULE betreibt eFARM bereits seit 2021 und sieht darin nicht nur ein Beispiel für die Integration Erneuerbarer Energien ins Energiesystem und für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors – es sei auch ein Vorbild für die regionale Teilhabe an der Energiewende: 20 Gesellschafter aus der Region sind an eFarm beteiligt, darunter Bürgerwindparks, an denen wiederum mehrere Tausend Bürgerinnen und Bürger beteiligt sind. Es ist somit geradezu ein Musterbeispiel für die regionale Energiewende – und eine Blaupause für die Sektorkopplung, die die IRENA jetzt aufgegriffen und der Welt vorgestellt hat.

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