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Über den lauten Ruf nach Industrie 4.0 ist es in den vergangenen Jahren um Produkt-Lebenszyklus-Management (PLM) etwas still geworden. Völlig zu Unrecht. Denn PLM spielt bei Industrie 4.0 eine entscheidende Rolle. Und die Suche nach Lösungen für Industrie 4.0 fördert Klarheit über den Nutzen von PLM.

Industrie 4.0 heißt, für das Internet der Dinge Konsumgüter, aber auch Maschinen, Anlagen oder Antriebe zu entwickeln und zu fertigen. Der Weg dahin ist die durchgängige Digitalisierung der industriellen Wertschöpfungskette über den gesamten Produktlebenszyklus. Das Rückgrat dieser Digitalisierung ist nichts anderes als PLM: eine zentrale Quelle für sämtliche zu einem Produkt gehörenden Daten, von der ersten Idee und Produktion über den Vertrieb bis hin zur Wartung.

Wo auch immer die ersten Projekte für Industrie 4.0 aufgesetzt werden, sofort stoßen die Beteiligten auf diesen Zusammenhang. Vorausschauende Wartung verlangt den Zugriff auf die Daten aller Fachdisziplinen, die zu der Entwicklung einer zu wartenden Anlage beigetragen haben. Der Entwickler, der eine Änderungsanforderung aus dem Service bekommt, erhält Zugriff auf die wichtigsten Daten aus dem Betrieb des betreffenden Geräts. Wann ist es warum ausgefallen? Wo hat es aus welchen Gründen und unter welchen Bedingungen seine Funktion nicht wie gewünscht erfüllt? Dafür können Informationen aus dem laufenden Betrieb unmittelbar mit den passenden Engineering-Daten gekoppelt werden.

Durch die Integration von Sensoren, Minikameras und Mikrofonen wurden im ersten Schritt Informationen erfasst. Im zweiten Schritt werden die damit erzeugten Daten sinnvoll und vor allem wertschöpfend genutzt und dies erfordert zuallererst ihr professionelles Management. Nur wenn die Daten als aktuell zum Produkt gehörig identifizierbar sind, können sie auch nach wichtig und weniger wichtig, normal und anormal analysiert und ausgewertet werden. Nur wenn Daten selbst smart sind und ihre Bedeutung mitliefern, können sie auch als Big Data sinnvoll genutzt werden.

So kommt es, dass die "Ruhe" um das Thema PLM nicht dem entspricht, was in der Industrie tatsächlich passiert. Die PLM-Anbieter vermelden zweistellige Wachstumszahlen. Auch mittelständische Firmen, die bis vor kurzem glaubten, PLM sei nur etwas für Großkonzerne, suchen nach den geeigneten Lösungen für ihr Unternehmen.

Auf der Digital Factory rahmen die PLM-Aussteller in diesem Jahr das gesamte Angebot für "Integrierte Prozesse und IT-Lösungen" regelrecht ein. Auf der einen Seite in Halle 7 steht SAP, wo PLM derzeit zum wichtigsten Teil des Bereichs "Extended Supply Chain" avanciert. Auf der anderen hat sich der Schwerpunkt PLM mit Dassault Systèmes, Siemens PLM, Aucotec, Eplan und anderen CAx-Anbietern bis in die Halle 6 ausgedehnt. Mit Industrie 4.0 steigt auch die Bedeutung von PLM. Und in nicht wenigen der über hundert Anwendungsbeispiele für Industrie 4.0, die auf der HANNOVER MESSE 2016 zu sehen sind, wird PLM eine tragende Rolle spielen.