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Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Sie verändert Wertschöpfungsketten radikal und bietet Umsatzpotentiale in Milliardenhöhe. Allein in der deutschen Industrie sollen 30 Milliarden Euro durch digitale Produkte und Services erwirtschaftet werden können. Das sagt zumindest eine aktuelle Studie unter 235 Unternehmen , die von PwC, Strategy& und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) durchgeführt wurde. Unternehmen, die ihr Produkt- und Service-Angebot digitalisiert haben, besitzen demnach bereits jetzt einen klaren Wettbewerbsvorteil. So erzielten der Studie zufolge fast 70 Prozent aller Unternehmen mit stark digitalisierten Produkten in den letzten drei Jahren ein Wachstum zwischen sechs und zehn Prozent. Beispiele dafür gibt es überall. Der Maschinen- und Anlagenbau setzt beispielsweise auf Sensoren, mit deren Hilfe die Maschinen selbstständig melden, dass sie gewartet werden müssen. Und zwar, bevor es zu einem Ausfall kommt. Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Die Integrated Industry ist ein CEO-Thema

Der Weg zur Industrie 4.0 macht erhebliche Investitionen erforderlich, erklärt Volkmar Koch, Partner bei Strategy&: "Um diesen Prozess richtig zu steuern, muss das Thema ganz oben auf die Agenda des Top-Managements."

Tatsächlich wollen vier von fünf deutschen Industrieunternehmen ihre komplette Wertschöpfungskette bis 2020 digitalisieren. Eine jährliche Investitionssumme von 40 Milliarden Euro sollen so in entsprechende Lösungen fließen – bei weitem kein rein deutsches Phänomen. Auch in den USA etwa arbeiten Unternehmen mit Hochdruck an der Vernetzung von Maschinen und Fabriken , wenn auch weniger unter dem in Deutschland geprägten Begriff Industrie 4.0 als vielmehr unter dem Schlagwort "Cyber Physical Systems". Und dennoch: Häufig scheint das Thema noch immer zu weit von dort entfernt, wo es eigentlich dringend verankert sein müsste: dem Bewusstsein der unternehmerischen Führungsebene. Das belegen verschiedene Studien.

In der Breite ein "unbekannter Trend"?

Für die Informations- und Telekommunikationsbranche ist die vernetzte Industrie das Trendthema des Jahres: Von Platz zehn auf Platz vier ist es in der diesjährigen Umfrage des Branchenverbandes BITKOM geschossen. Im krassen Gegensatz dazu stehen die Ergebnisse einer Umfrage des IT-Dienstleisters CSC unter 900 Entscheidungsträgern in der deutschen, österreichischen und schweizerischen Industrie: 40 Prozent der Entscheider in Deutschland haben demnach noch nichts von Industrie 4.0 gehört, in Österreich sind es mehr als die Hälfte und in der Schweiz sogar 60 Prozent der Befragten. Rund ein Viertel kennt zwar den Begriff, weiß aber nicht genau, was darunter zu verstehen ist, und nur ein Viertel weiß auch, welche Veränderungen die vierte industrielle Revolution mit sich bringt. Eigene Strategien fehlen häufig.

An den Schnittstellen entstehen die Chancen

Wer den Anschluss nicht verpassen will, ist gezwungen, seine Prozesse anzupassen – von der Beschaffung über die Fertigung bis hin zu Marketing und Vertrieb. Einerseits ist es entscheidend, die Produktion in Richtung Smart Factory weiterzuentwickeln. Volkmar Koch: "Durch die zunehmende Vernetzung, den damit ermöglichten Austausch und die Analyse von Daten können innerhalb von Unternehmen, aber auch zwischen Partnern Qualitätsmängel frühzeitiger entdeckt bzw. behoben werden und so zum Beispiel die Ausschussquote in der Wareneingangskontrolle auf Kundenseite reduziert werden."

Die Zukunft der Industrie hängt jedoch neben der technologischen Innovation auch entscheidend von der Entwicklung dazu passender, neuartiger Geschäftsmodelle ab. Eine neue Form der branchenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den einzelnen industriellen Teildisziplinen ist dazu notwendig. Maschinenbau, Logistik, Automatisierung, IT: Genau an diesen Schnittstellen entstehen neue Chancen. Wer sich nicht davor scheut, sein Geschäft grenzüberschreitend neu zu denken, dem bietet die digitale Revolution immense Chancen.

Unter dem Leitthema " Integrated Industry – Discover Solutions " führt die HANNOVER MESSE die Branchenexperten und Vordenker der Industrie zusammen. Diskutieren Sie mit, beispielsweise bei der Industrial Automation.