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Dass Möbelkäufer beim Zusammenbau von Tischen und Stühlen selbst Hand anlegen, hat sich längst etabliert. Bislang bieten etliche Hersteller solche Ready-to-assemble-Möbel an, allerdings enthalten die Pakete normalerweise in Massenfertigung zugeschnittene Platten und Beschläge. Eine Entwicklung von Forschern am MIT könnte jetzt den Weg zu Fertigmöbeln in Losgröße 1 ebnen: Beim Autosaw genannten System kann der Nutzer aus einer Reihe vorgegebener Möbeldesigns wählen, vor dem Zuschnitt aber noch individuell anpassen – etwa, um die Form auf die räumlichen Gegebenheiten abzustimmen. Den anschließenden Zuschnitt übernehmen Roboter in Kombination mit Stich- und Kreissägen sowie Bohrmaschinen. Im letzten Arbeitsgang montiert der Nutzer die Möbel dann – wie bereits heute üblich – von Hand.

Der Trend zu Produkten mit individuellem Zuschnitt und damit zu einer industriellen Fertigung in Losgröße 1 ist in anderem Branchen bereits deutlich zu beobachten, etwa bei der Konfektionierung von Neufahrzeugen. Mit dem Umstieg auf Industrie-4.0-Technologien kann inzwischen jedes fünfte Industrieunternehmen individualisierte Produkte zu den Kosten einer Serienfertigung herstellen. In fünf Jahren soll bereits die Hälfte aller deutschen Industrieunternehmen derart kostengünstig arbeiten können. Die am MIT entwickelte Autosaw-Technologie geht aber noch einen Schritt weiter: Sie verlagert einen Teil der Produktion gleich ganz zum Kunden.