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Bald werden Mensch und Roboter ohne Schutzzäune zusammenarbeiten. Zuvor aber sind genaue Risikoanalysen nötig.

"Die Robotik entwickelt sich über die klassische Industrierobotik hin zum modernen Assistenzroboter", sagt Dr. Norbert Elkmann, Geschäftsfeldleiter Robotersysteme am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF. "Wir werden bald an vielen Stellen Roboter erleben, die uns bei unseren Aufgaben aktiv unterstützen und nicht mehr von Schutzzäunen getrennt von uns arbeiten", so der Forscher. Bisher sind Roboter meist tonnenschwere Industrieanlagen, die ihre Arbeiten in hoher Taktzahl leisten. Immer stärker aber halten die "Kollegen aus Stahl" auch in kleinen Betrieben Einzug, wo sie deutlich flexibler als bisher eingesetzt werden.

Als Keynote Speaker eröffnete Norbert Elkmann am 9. Dezember 2014 den vierten ROBOTICS KONGRESS in Hannover. Dessen Thema: Mensch-Roboter-Kollaborationen. Wann macht die Robotik Sinn für kleine und mittlere Unternehmen? Gehört dem gemischten Doppel aus Werker und Roboter die Zukunft? Welche Rolle werden mobile Roboter in der Zukunft spielen? Fragen wie diese bewegten im Convention Center Vertreter aus Industrie und Verbänden.

Leicht bedien- und integrierbare Roboter ermöglichen viele neue Anwendungen. Damit Mensch und Roboter aber auf engstem Raum zusammenarbeiten können, ist laut Norbert Elkmann "eine umfassende Risikobeurteilung zwingend notwendig – wobei nicht nur der Roboter, sondern immer die Gesamtzelle zu betrachten ist". Elkmann: "Wir entwickeln Technologien, die es einerseits Robotern erlauben, sich frei unter uns zu bewegen, und die es andererseits uns Menschen gestatten, ganz intuitiv und ohne Verletzungsrisiko mit der Maschine zusammenzuarbeiten." Aktuell forscht das Fraunhofer IFF an taktilen und kapazitiven Sensorsystemen und sicheren Kinematiken, führt Kollisionsuntersuchungen durch und entwickelt Systeme zur sensorischen Arbeitsraumüberwachung.

Beispiele für moderne Robotik-Anwendungen gaben auf dem Kongress die Gewinner des ROBOTICS AWARD 2014: Die KEBA AG zeigte mit "KeTop T10 directMove" ein neuartiges Bediengerät zur Einrichtung von Robotern. FANUC stellte die Bin-Picking-Zelle zum Beladen von Werkzeugmaschinen vor, bei der Robotik und Bildverarbeitung Hand in Hand gehen. Außerdem war die Robert Bosch GmbH mit dem automatischen Produktionsassistenten APAS präsent, die Continental Reifen Deutschland GmbH sowie die preccon Robotics GmbH mit dem Gemeinschaftsprojekt "Robotergestützte Prototypenreifenproduktion aus Glattreifen".

Am 14. April 2015 wird die HANNOVER MESSE den 5. ROBOTICS AWARD verleihen. Prämiert werden Produkte, Projekte und technologische Lösungen, die einen innovativen Beitrag zu robotergestützten Lösungen im Bereich der industriellen Automatisierung und/oder der mobilen Roboter bzw. der autonomen Systeme leisten. Die Preisverleihung im Forum Industrial Automation in Halle 14 unter Schirmherrschaft von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies gehört zu den Highlights der HANNOVER MESSE 2015. "Dort werden die führenden Roboterhersteller zeigen, dass die Robotik der Schlüssel zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität in der Industrieproduktion ist", sagt Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter der HANNOVER MESSE. Unternehmen wie Fanuc, Güdel und Kuka präsentieren in Hannover die neueste Robotergeneration. "Dabei wird auch die wichtige Rolle der Robotik im Kontext von Industrie 4.0 ein Schwerpunkt sein", so Siemering.

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