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Mobilitätswende und Energiewende sind zwei Seiten derselben Medaille. Denn wenn elektromobiles Fahren umweltfreundlicher und nachhaltiger als Verbrennungsmotoren sein soll, muss die Energie aus erneuerbaren Quellen kommen. Noch fehlt das dazu nötige Stromnetz – und eine flächendeckende Ladeinfrastruktur.

Wie spielen erneuerbare Energien, Speicher und E-Mobilität optimal zusammen? Wie sehen Energiewirtschaft und Stadtwerke die Stromnetze der Zukunft? Die Leitmesse Energy der HANNOVER MESSE macht deutlich: Die Schlüssel zur mobilen Zukunft sind Digitalisierung und Vernetzung. Smarte Technologien machen das Stromsystem flexibler, Elektrofahrzeuge klüger und verknüpfen die maßgeblichen Sektoren auf intelligente Weise.

ABB und Harting ebnen E-Infrastruktur den Weg

Auf der HANNOVER MESSE führt ABB ihre Lösung "Terra HP" in den Markt ein. Die Ladestation ist für Autobahnraststätten und Tankstellen gedacht und soll die Reichweite von E-Fahrzeugen um das Drei- bis Sechsfache erhöhen. Möglich sind Ladeleistungen von bis zu 350 kW. Die Ladezeit für 200 Kilometer konnte ABB von mehreren Stunden auf acht Minuten senken – und damit eine entscheidende technologische Hürde nehmen.

Terra HP lädt Elektrofahrzeuge mit 400- und 800-Volt-Batterie. Die Betreiber steuern nahezu alle Prozesse über die Cloud – von der Abrechnung bis zur Ferndiagnose bei Störungen. Es wird noch einige Jahre dauern, bis Tankstellen, Raststätten und private Haushalte mit Ladestationen ausgerüstet sind. Doch Frank Mühlon, bei ABB verantwortlich für das globale Geschäft mit Elektromobilitäts-Infrastruktur, ist optimistisch: "Wir sind entschlossen, den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos global voranzutreiben und so für eine sauberere Umwelt zu sorgen."

Auch HARTING zeigt auf der HANNOVER MESSE, wie die Ladestationen der Zukunft aussehen könnten. Die Lösung entstand aus einer Kooperation: HARTING liefert das Schnellladesystem, innogy die Ladesäule und das IT-Backend, Infotecs schützt den gesamten Daten-Traffic vor Cyberattacken.

An der Station lassen sich zwei Autos parallel mit 22-kW-Wechselstrom sicher und komfortabel laden. Das Konzept präsentiert HARTING anhand des fahrbaren Elektro-Pods "Snap" der Schweizer Automobilschmiede Rinspeed.

GP Joule treibt Sektorenkopplung voran

Wie Erzeugung, Infrastrukturaufbau und Nutzung von EE-Strom optimal zusammenspielen, zeigt GP Joule. Das Szenario: Die Umwandlung der firmeneigenen Fahrzeuge in eine E-Flotte.

Das selbsterprobte Flottenkonzept soll es auch anderen Unternehmen ermöglichen, einfach und kostengünstig auf E-Mobilität umzustellen. GP Joule verfügt über 40 Elektromobile und 60 Ladepunkte. Durch ein intelligentes Lade-, Last- und Energiemanagement integrierte das Team seine E-Flotte organisatorisch und energetisch in die Unternehmensprozesse. Abrechnung, Service, Wartung – alles wird über die Cloud gesteuert. Das vereinfacht die Administration. Außerdem konnte GP Joule die Kosten des Netzanschlusses senken. Damit wird E-Mobilität auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten interessant.

Das Beispiel zeigt, dass die Mobilitätswende gelingen kann. „Wir hoffen, dass sich nun auch andere Unternehmen bestärkt fühlen, künftig in Elektromobilität zu investieren“, sagt Ove Petersen, Gründer und Geschäftsführer von GP Joule.

Microsoft und e.GO haben Pläne für saubere Innenstädte

Ein Zuschauermagnet auf der Messe ist e.GO Mover am Microsoft-Stand. Der selbstfahrende Kleinbus lässt sich für verschiedene Zwecke einsetzen – privat, aber auch für gewerbliche Aufgaben. Dahinter steht die Cloud-Plattform Azure von Microsoft als Basis für verschiedene Apps rund um das Fahrzeug.

Die Macher des e.GO Mover haben konkrete Vorstellungen, wie der Innenstadtverkehr der Zukunft aussehen wird. Beispielsweise sind Sammelpunkte an Einfahrtsstraßen denkbar, an denen Pendler ihre Autos abstellen und mit elektrischen Fahrzeugen weiterfahren. Das können neben Kleinbussen auch Shuttles oder Taxis sein.