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Wer heute ein kompliziertes Metallteil herstellen will, greift meist auf das Sintern genannte Metallpulver-Spritzgussverfahren zurück, bei dem Metallpulver mit Kunststoff versetzt, in Form gepresst und bei hohen Temperaturen zu einem soliden Metallwerkstück zusammengebacken wird. Bislang funktionierte diese Technik jedoch nicht mit Aluminium. Grund genug für die Forscher des Instituts für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien, ein pulvermetallurgisches Verfahren für Aluminium zu entwickeln. Auf der HANNOVER MESSE 2016 stellen sie ihre Entwicklung vor, mit der sich in Material-sparender Weise komplex geformte Bauteile produzieren lassen und die deshalb für alle Branchen – von der Automobilindustrie bis zur Weltraumtechnik –interessant ist, in denen es um Gewichteinsparungen geht.

Das neue pulvermetallurgische Verfahren soll es erlauben, komplizierte Formen herzustellen, die auf andere Weise gar nicht oder nur mit großem Aufwand realisierbar wären. Da das pulverförmige Ausgangsmaterial relativ preiswert ist, können bei überschaubaren Kosten auch relativ große Bauteile produziert werden, sodass in der Massenproduktion im Vergleich zur konventionellen Fertigung Material- und Gewichtseinsparungen von mehr als 50 Prozent möglich sind. Dass es zahlreiche industrielle Einsatzmöglichkeiten für die neue Aluminium-Sintertechnik gibt, unterstreicht der an der Entwicklung beteiligte Chemiker Christian Gierl-Mayer: "Sinterverfahren mit anderen Metallen haben sich industriell in vielen Bereichen bereits durchgesetzt, gerade österreichische Firmen gehören in diesem Bereich weltweit zu den führenden Unternehmen." Aluminium ist vor allem wegen seiner geringen Dichte für viele Anwendungen interessant – im Grunde überall dort, wo Gewicht gespart werden soll, wie im Automobilbau, in der Luft- und Raumfahrttechnik, bei Werkzeugmaschinen oder auch Uhren. In diesen und vielen weiteren Bereichen könnte die neue Aluminium-Sintertechnik zahlreiche Möglichkeiten eröffnen.

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