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Gute Ideen müssen nicht zwangsläufig der Entwicklungsabteilung eines Unternehmens entspringen. Eine Binsenweisheit, die sich jetzt im Hause WAGO einmal mehr bewahrheitet hat. Meike Beimstroh und Sina-Marie Kluß sind dort in Abteilungen unterwegs, die mit der reinen Entwicklungsarbeit vordergründig wenig zu tun haben: erstere ist Produktportfoliomanagerin, die andere als Channel-Managerin Digital Commerce tätig. Und doch sind sie gemeinsam Ideengeberinnen für die neue, nachhaltigere WAGO-Verbindungsklemme der Serie Green Range 221, deren Kunststoffe zum Teil aus recycelten PET-Flaschen und biobasierten Reststoffen bestehen. Der Startschuss für die Entwicklung der nachhaltigen Verbindungsklemmen fiel im firmeneigenen Innovationsformat „Kickbox”, bei dem die beiden Wirtschaftsingenieurinnen vor 18 Monaten erstmals ihre Idee vorstellten.

Raum für Innovationen: Die Kickbox

„Jedes Unternehmen, das Kunststoffe verwertet, muss sich heute mit den Themen Nachhaltigkeit und Circular Economy auseinandersetzen, wenn wir unsere Umwelt schonen wollen. Kunststoffe werden aus fossilen Rohstoffen hergestellt, die wir künftig sparsamer nutzen müssen”, erläutert Meike Beimstroh die Motivation der beiden Mitarbeiterinnen, sich mit dem Thema Kunststoffrecycling zu beschäftigen. Die geeignete Plattform, um die Idee ins Unternehmen hineinzutragen, war mit dem Format „Kickbox” bereits vorhanden. Wer daran teilnimmt, hat anschließend drei Monate Zeit, seine Idee voranzutreiben. Intensiv unterstützt werden die Ideengebenden dabei vom WAGO Innovationsmanager Tobias Lehmann. In Workshops erhalten die Teilnehmenden einerseits wesentliches Wissen rund um Innovationsprozesse, Prototypenentwicklung und Geschäftsmodelle – können aber gleichzeitig auch an der konkreten Umsetzung ihrer Idee arbeiten. „Es ist toll, dass wir hier auch an Themen arbeiten können, die sich etwas abseits unserer täglichen Aufgaben befinden. Dass uns so viel Vertrauen entgegengebracht wird, ist sehr motivierend und macht stolz”, sagt Sina-Marie Kluß. Das Angebot richtet sich übrigens an alle der weltweit rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens. „Es gibt ihnen eine einfache Möglichkeit, ihre Ideen vorzustellen und zu verwirklichen. Mit der Kickbox fördern wir aber nicht nur die Ideen, sondern vor allem die Innovatoren und etablieren so eine aktive Innovationskultur bei WAGO”, so Tobias Lehmann.

Fruchtbarer Boden für gute Ideen

Höhepunkt des ganzen Prozesses ist der Tag, an dem die Kickbox-Teilnehmer ihre Vorschläge der WAGO-Geschäftsführung vorstellen. Angedacht ist dabei ein Austausch auf Augenhöhe und unmittelbares Feedback. Die Idee von Meike Beimstroh und Sina-Marie Kluß zur Green Range Serie 221 fiel dabei ungebremst auf fruchtbaren Boden: „Die beiden haben mit ihrer Idee einen Bereich getroffen, der uns schon länger beschäftigt: Wie können wir unser Leistungsportfolio so erweitern, dass wir auch das Thema Nachhaltigkeit adressieren und unserer Unternehmensvision, das Rückgrat einer nachhaltigen und intelligent vernetzten Welt zu sein, gerecht werden?”, sagt Karsten Stoll, CTO Interconnection bei WAGO, der das Projekt anschließend als Mentor begleitete. „Mit der neuen Green Range Serie 221 bieten wir jetzt all jenen eine zukunftsfähige Lösung, die nachhaltiger produzieren oder bauen möchten.“

Die konkrete Umsetzung einer Idee

Für die beiden Ideengeberinnen begann mit der Präsentation die heiße Phase des Projekts. „Direkt nach dem Pitch haben uns sehr viele positive, persönliche Reaktionen erreicht. Dass wir das Thema Nachhaltigkeit angehen, hat bei allen einen echten Motivationsschub ausgelöst”, erinnert sich Meike Beimstroh. Im Zentrum der Entwicklung stand ein interdisziplinäres Projektteam, das sich um die beiden gruppierte. Technikentwicklung, Qualitätskontrolle, Einkauf, Vertrieb, Produktmanagement, Corporate Sustainability, Zertifizierung, Labor und Zulassungsbereich – viele Abteilungen waren beteiligt. „Alle im Team waren hoch motiviert und hatten den Willen, das Produkt ganz schnell fertigzubekommen. Ohne sie wären wir nie so weit gekommen”, so die eigentliche Produktportfoliomanagerin. Das gemeinsame Ziel war deutlich formuliert: eine nachhaltigere Verbindungsklemme zu entwickeln, die Kunststoffe aus alternativen Quellen nutzt und die gleichen Eigenschaften, Zertifizierungen sowie die gleiche Qualität aufweist wie der WAGO-Bestseller: die Verbindungsklemme mit Hebeln der Serie 221.

Verbrauch fossiler Ressourcen signifikant verringert

Gelungen ist das schließlich mit einem Mix aus recycelten und biozirkulären Kunststoffen. Die grünen Hebel der Green Range Serie 221 bestehen zu mindestens 27 Prozent aus wiederverwendeten PET-Flaschen, das transparente Gehäuse zu rund 77 Prozent aus biologischen Reststoffen wie Tallöl, Altfett und Rückständen aus der Herstellung von Speiseölen. Dadurch ist der Verbrauch fossiler Ressourcen bei der nachhaltigeren Serie 221 in der grünen Ausführung signifikant niedriger als bei der orangefarbenen Schwester. Gleichzeitig werden vorhandene Kunststoffe im Kreislauf gehalten. Auch die Metallkomponenten (Federstahl und Kupfer) bestehen bei beiden Verbindungsklemmen zu einem hohen Anteil aus recycelten Materialien.

Den Weg weiter beschreiten

Mit der Vorstellung der grünen Variante soll der Prozess aber längst nicht abgeschlossen sein: „Es war uns von Anfang an sehr wichtig, dass das Produkt im Sinne der Nachhaltigkeit weiter optimiert wird. Noch ist das Optimum nicht erreicht. Wir können und müssen immer besser werden”, betont Sina-Marie Kluß. Karsten Stoll ergänzt: „Unser gemeinsames Ziel ist es, fossile Ressourcen einzusparen und Kunststoffe im Kreislauf zu halten. Die Green Range Serie 221 ist ein erster wichtiger Schritt in unserem Produktportfolio für mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz – nicht mehr, aber auch nicht weniger.”

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