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Welche Rolle spielt Visualisierung, Usability und User Experience (UX) für die Realisierung einer Fertigung 4.0?
Für den Dirigenten der Wertschöpfung sowie die Monteure spielen bei einer Fertigung nach Industrie 4.0 Visualisierung und Usability der Informationen und Software eine wesentliche Rolle. Beide benötigen die richtigen Informationen im jeweils richtigen Moment. Der Dirigent hat aufgrund seiner Funktion einen ­Gesamtüberblick über seine Smart Factory. Während der Monteur in seiner Montageinsel zum einen den Überblick über seinen Auftragsstand benötigt, welchen er priorisieren kann, und zum anderen benötigt er Hilfsinformationen zu Montageschritten, die nicht immer Routine sind. Hier muss die eingesetzte Automatisierung, IT und Software unterstützen.

Warum gewinnen Usability und UX an ­Bedeutung in der Fertigung?
Die Usability der eingesetzten Softwarelösungen gewinnt daher an Bedeutung, da die in der Software abgebildeten Daten und Funktionen komplex sind. Viele Parameter spielen hier eine Rolle. Der Anwender, egal ob Dirigent oder Monteur, muss sich aber auf seine Aufgaben konzentrieren und sich nicht in die Bedienung der Software einarbeiten. Software und IT werden zur Unterstützung und nicht zum Selbstzweck in der Automatisierung eingesetzt oder hat irgendwer schon einmal die ­Bedienungsanleitung eines Smartphones gelesen? Da wollen wir mit unseren Lösungen hin.

Was lernen Sie von der Smartphone-Welt?
Wir wollen Softwareoberflächen und -schnittstellen, welche sich genauso bedienen lassen, wie wir es von Smartphones oder Tablets gewohnt sind. Die ­reibungslose Datenübertragung und die Abwicklung von Algorithmen geschieht im Hintergrund der Software, ohne ein weiteres Zutun des Bedieners. Wir lernen aber auch von der Gaming-Welt. Denn Spiele sind heute ohne ein großes Studium der Anleitung spielbar – genau da wollen wir hin.

Welche Rolle spielt Gamification in den ­Bedienoberflächen für die Industrieanwender?
Diese spielt für uns eine besondere Rolle. In der Schnittstelle zu unseren Kunden soll es, wie gesagt, noch leichter werden mit uns zusammenzuarbeiten. In der Montage ist es insbesondere der Dirigent der Wertschöpfung, der seine Montageplanung spielerisch erbringt. Er macht hier auf Basis der eingehenden Aufträge eine Vorausplanung für die nächsten drei Stunden und diese soll er so lange durchspielen, bis er das beste Ergebnis herausbekommt, bevor er diese Planung dann in die reale Fertigung überträgt. Hier unterstützen uns Ansätze aus der Gaming-Welt.

Welche Ziele setzt sich SEW bei der Umsetzung von ­Usability- und UX-Projekten?
Unser Ziel ist es, es unseren Mitarbeitern und unseren Kunden an den jeweiligen Schnittstellen so einfach wie möglich zu machen, um mit uns zu arbeiten. Das heißt für Kunden, es einfacher zu machen, Antriebslösungen zu konfigurieren und zu beauftragen, inklusive der Transparenz über den Auftrags-, Montage- und Lieferstatus. Für Mitarbeiter bedeutet es, immer die Information an der passenden Stelle und im richtigen Moment zur Verfügung zu haben, um optimal für den Kunden eine Leistung effizient erbringen zu können.

Wie werden die Mitarbeiter in den ­Entwicklungsprozess eingebunden?
Unsere Mitarbeiter sind die Basis für diese ­Prozesse – sie wissen am besten, welche Information sie wann und in welcher Form benötigen; sei es Text, Videos oder als VR-Anwendung. Gemeinsam im Projektteam werden dann die Anforderungen mit der Entwicklung abgeglichen, diskutiert, umgesetzt und später getestet. Gleiches gilt aber auch für die Schnittstelle zu unseren Kunden und Lieferanten. Hier setzen wir in Pilotprojekten auf neue Möglichkeiten, Antriebslösungen zu konfigurieren und direkt zu beauftragen.