Strom aus eigenem Anbau
Energiesparen lohnt sich – vor allem in der Industrie und im Mittelstand. Noch attraktiver ist jedoch die eigene Stromerzeugung, mit der sich dank Smart Grids sogar Geld verdienen lässt. Das Potenzial ist enorm.
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Stromerzeugung ist ein lukratives Geschäft. Nicht nur für die großen Energieversorger, sondern auch für immer mehr Haushalte und Unternehmen. Weltweit hat Deutschland mit 21 Prozent den größten Anteil der installierten Photovoltaik-Kapazitäten. Kompakte Blockheizkraftwerke, erschwingliche Brennstoffzellen, Biogasanlagen und andere Systeme machen die eigenständige Stromerzeugung interessant und vor allem erschwinglich. Zudem verspricht die Diversifizierung der Erzeuger auch ökologischen Erfolg: Fast ein Drittel des Stroms, der in Deutschland verbraucht wird, stammt laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aus Wind, Sonne oder Biomasse.
Die selbstgenutzte Elektrizität aus eigenen Solaranlagen und kleinen Blockheizkraftwerken beträgt bisher nur etwa 0,6 Prozent der verbrauchten Strommenge – das soll sich jedoch bald ändern. Schon in ihren konservativen Szenarien rechnen die Netzbetreiber mit einem Wachstum im deutlich zweistelligen Prozentbereich, allein bei Solaranlagen. Gründe dafür sind unter anderem die fallenden Preise für Energiegewinnungslösungen – und die staatliche Förderung.
Stromeinsparungen in Milliardenhöhe
Vor allem für Unternehmen lohnt sich das. Mit innovativen Lösungen wie der Energierückgewinnung von Förderanlagen oder der Abwärmenutzung von Maschinen lassen sich die Energiekosten massiv verringern. „Allein im Bereich der elektrischen Antriebe ist durch den Einsatz energiesparender Technologien eine jährliche Stromeinsparung von 27,5 Milliarden Kilowattstunden möglich“, rechnet das Fraunhofer Institut (Halle 2, Stand C22) in einer Untersuchung vor . Bei einem Projekt von Bosch Rexroth (Halle 17, Stand B38) reduzierte sich der Stromverbrauch eines Verpackungsherstellers um 25 Prozent durch die Rückgewinnung von Bremsenergie in der Förderanlage.
An der Technischen Universität Darmstadt (Halle 2, Stand B25) arbeiten Forscher aktuell am Modell einer energieeffizienten Fabrik aus der metallverarbeitenden Industrie. Durch die Kombination aus Energiemanagement, effizienter Bearbeitung und Energierückgewinnung soll das Modell rund 40 Prozent weniger Energie verbrauchen als die bislang getrennt agierenden Bereiche.
Umdenken erforderlich
Aber nicht nur Energiegewinnung und -rückführung reduzieren die Kosten, auch ein Umdenken in den Prozessabläufen kann Stromkosten senken. So bestimmt beispielsweise bei SGL Carbon (Halle 6, Stand E46) im bayerischen Meitingen nicht mehr nur der Produktionsprozess den stromintensiven Betrieb der großen Graphitöfen. Das energieintensive Aufheizen der Öfen lässt sich innerhalb bestimmter Zeitfenster verschieben. Dadurch ist SGL in der Lage, die Kapazitäten auf der bundesweiten Auktionsbörse der Stromnetzbetreiber anzufragen und entsprechend der günstigsten Verfügbarkeit einzukaufen.
Während in der Produktion das Sparpotenzial oft auf der Hand liegt, gehen Unternehmen mittlerweile auch in anderen Bereichen alternative Wege. Auch im wachsenden IT-Bereich lassen sich innovative Energiekonzepte finden. So stellt beispielsweise der Dresdner Cloud-Service-Anbieter Cloud & Heat seine Server in abgeschotteten Schränken in Privathäusern unter. Die von den Servern erzeugte Hitze speist dann die Heizung der Wohnungen. Mehr als 100 der Server-Heizungen sind laut Anbieter bereits im Einsatz.
Und das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht: Mit seinem Lithium-Ionen-Akku für den Hausgebrauch dringt E-Mobility-Vorreiter Tesla aktuell massiv auf den Markt – und könnte ihn revolutionieren : Gespeist mit Solarstrom einer hauseigenen Photovoltaik-Anlage deckt der Akku mühelos der Strombedarf eines Vierpersonenhaushalts in den dunklen Abendstunden. Mit einer Spitzenleistung von drei Kilowatt - genug für Kühlschrank, Waschmaschine, Staubsauger und Licht - wäre sogar eine Stromlieferung aus dem Netz überflüssig.
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