Trumpfs KI-Ausbildungs Offensive
Dr. Jens Ottnad hat viele Jahre die KI-Projekte von Trumpf in der Entwicklungsabteilung mit verantwortet. Vor einigen Monaten wechselte er die Rollen und bildet nun zusammen mit seinem Team die neue Generation von Trumpf-Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus. KI spielt dabei eine wichtige Rolle.
22. Okt. 2024Teilen
Nach über zehn Jahren in der Entwicklungsabteilung übernahm er die Verantwortung für die berufliche Ausbildung. Dies umfasst die Schulung von Auszubildenden und dualen Studenten und Studentinnen in den Grundlagen der KI und Datenwissenschaft. Ottnad hebt hervor, dass die hohe Qualität der Daten entscheidend für den Erfolg von KI-Projekten ist. Besonders wichtig ist es, junge Talente frühzeitig mit den Grundprinzipien der Datenanalyse vertraut zu machen. „Wir verfolgen einen Data Centric Approach und möchten, dass die Mitarbeiter das verinnerlichen und aktiv dazu beitragen“, erklärt Ottnad. „Wenn wir überlegen: Wie sehen unsere Produkte im Jahr 2030 aus, dann müssen wir auch überlegen: Wie sehen die Menschen aus, die diese Produkte konzipieren und bauen? Wir wollen in fünf Jahren führend sein auf dem Gebiet KI, also müssen wir jetzt die Talente dafür entwickeln. Und es ist wahnsinnig wichtig, sich selbst damit zu beschäftigen.“
Ein Pilotprojekt mit der Universität Stuttgart, bei dem 70 Stunden Schulungen sowohl online als auch vor Ort angeboten wurden, zeigte bereits positive Ergebnisse. Dabei ging es nicht um das Programmieren, sondern um das Verstehen grundlegender Konzepte der KI, wie beispielsweise die Vorhersage von Verkaufszahlen für Eiscreme. Diese praxisnahen Beispiele halfen jungen Talenten, KI in ihren Abteilungen zu diskutieren und anzuwenden.
Trumpf setzt auf eine umfassende Schulung der gesamten Belegschaft. Dazu wurden interne Experten und Expertinnen aus der Maschinenbauabteilung in Vorträge eingebunden, die praktische Einblicke in Themen wie Datenqualität gaben. Diese Experten zeigten, welche Herausforderungen bei der Arbeit mit Daten auftreten und wie diese zu meistern sind.
Ein weiteres wichtiges Element ist der kulturelle Wandel im Unternehmen. Ottnad betont, dass die Mitarbeitenden nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch eine offene Einstellung gegenüber digitalen Veränderungen entwickeln müssen. Dazu wurde ein neues Format namens "Innocation" ins Leben gerufen, bei dem fünf Auszubildende und Studierende in einem funktionsübergreifenden Team an realen, datengetriebenen Projekten arbeiten. Dieses Format fördert sowohl das praktische Lernen als auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Um die Mitarbeitenden auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten, plant Trumpf die Einführung von Schulungen zu „Prompt Engineering“ mit ChatGPT, bei denen die Grundlagen des Einsatzes von KI vermittelt werden. Dieses Schulungsprogramm soll zuerst bei den jungen Talenten getestet und später auf die gesamte Belegschaft ausgeweitet werden.
Wie er das machen will, verrät Ottnad im Industrial AI Podcast.
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