Tschüss Mr. 4.0
Bereits im Januar 2023 hat Johann Soder die Rolle des COO, die er fünf Jahre innehatte, frühzeitig und vorausschauend an Dr. Jörg Hermes übergeben und agierte fortan als Geschäftsführer für Sonderthemen. Nun ging er im Dezember 2024 den nächsten Schritt und wechselt im Alter von 69 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Unser Autor Robert Weber blickt zurück.
6. Jan. 2025Teilen
Wir erinnern uns an viele Besuche in Bruchsal. Und ich persönlich an eine Begegnung 2017 für eine Recherche für das Industriemagazin. Damals schrieb ich: Johannn Soder hat viele Talente, der Mann kann scheinbar alles – manchmal meint man, es fliegt ihm zu. Aber dahinter steckt harte Arbeit, auch oft in der Freizeit. Es muss perfekt sein. Soder – der Perfektionist. „Ich bin ein Babyboomer und lebe, um zu arbeiten.“ Der damals 61-jährige startete seine Karriere bei SEW-Eurodrive als Azubi, war Werksleiter, pilgerte mit vielen anderen Managern in den 90er Jahren für die Bruchsaler nach Japan, kam begeistert zurück, verschlankte die Fertigung, führte die Elektronikfabrik zur Fabrik des Jahres, managt als Geschäftsführer die technologische Entwicklung des Konzerns und übernahm noch zusätzlich die externe SEW-Beratung.
Heute pilgert die Industrie nach Bruchsal, genauer nach Graben-Neudorf, in „das Vorzeigewerk für Industrie 4.0“ – dort verschmelzen Lean und Industrie 4.0. Doch der Tüftler hört nicht in seiner Fabrik auf. „Wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette des Produkts optimieren, holen wir nochmal bis zu 35 Prozent raus“, behauptete Soder damals. Soder schickte ihnen Logistikkapseln, CPS (Cyber-Physikalische-Systeme), die sich bei SEW-Eurodrive bei der Anlieferung anmelden, Informationen austauschen und bearbeitet werden. Und der Außendienst? Der darf jetzt mit den Kunden spielen – mit Gamification-Methoden entwickeln sie gemeinsam mit den Kunden das individuelle Produkt und schicken die Bestellung direkt ins Werk – „das ist wie puzzeln für Losgröße 1“, lacht Soder.
„Einer der Leitsätze von Johann Soder war: ‚Zukunft wird mit Mut und Neugierde gemacht.‘ Mit dieser Einstellung hat er sich über 54 Jahre für die SEW stark gemacht,“ sagt Dr. Jörg Hermes, COO von SEW-EURODRIVE und ergänzt: „Auch ich ganz persönlich bin ihm zu großem Dank verpflichtet. Er hat mich mit seiner Leidenschaft für die Sache immer inspiriert. Fordern und fördern ist sein Erfolgsprinzip, das auch mich maßgeblich geprägt hat.
Mein Artikel trug die Überschrift: Der Paradiesvogel – das passt.
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