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Negatives wirkt dreimal so stark: Was dahintersteckt

Neueste psychologische Untersuchungen bestätigen, was die Forschung seit Jahren vermutet: Unser Gehirn reagiert intensiver auf Gefahren, Konflikte und Probleme; ein Effekt, den Wissenschaftler*innen als „Negativitätsbias“ bezeichnen. Diese kognitive Verzerrung führt dazu, dass ein negativer Kommentar, ein unfreundlicher Blick oder ein stressiges Meeting mehr Einfluss auf unsere Stimmung haben als mehrere positive Erlebnisse zusammen.

Ein aktueller Artikel in der Washington Post (Mai 2025) beschreibt dieses Phänomen als tief verankertes Überlebensprogramm unseres Gehirns, das heute jedoch zu einem echten Stressverstärker werden kann, besonders im Arbeitskontext.

Was das mit uns macht - besonders im Berufsleben

Wenn unser Denken im „Problem-Modus“ feststeckt, leidet die mentale Gesundheit. Besonders Frauen, die oft gleichzeitig Leistung, Fürsorge und emotionale Kompetenz zeigen (müssen), sind anfällig für chronische Überforderung. Die Folgen:

  • Wir grübeln statt gestalten
  • Kleine Erfolge bleiben unsichtbar
  • Selbstzweifel verdrängen Selbstvertrauen
  • Die Lust am Miteinander und am Beruf nimmt ab
  • Carola Kleinschmidt bringt es auf den Punkt:

    „Wenn wir nur noch das sehen, was fehlt oder nicht klappt, verlieren wir die Verbindung zu unserer Kraft. Das lähmt und blockiert den Zugang zu Ideen, Lösungen und echter Wirksamkeit.“

    Wie wir uns aus der Negativspirale befreien

    Der Schlüssel liegt im bewussten Gegensteuern. Studien aus der Positiven Psychologie zeigen: Schon kleine Übungen im Alltag können helfen, den Fokus zu verschieben und die eigene Resilienz zu stärken.

    1. Gute Dinge notieren

    Nimm dir täglich zwei Minuten für folgende Fragen:
    Was ist mir heute gelungen?
    Worüber habe ich mich gefreut?
    Was lief besser als erwartet?

    Diese sogenannte „Drei gute Dinge“-Methode wirkt nachweislich stimmungsaufhellend und stärkt das Selbstwertgefühl, ohne toxisch positiv zu sein.

    2. Positivität im Team stärken

    Starte Teammeetings mit Erfolgs- oder Dankbarkeitsmomenten
    Etabliere eine Kultur des gegenseitigen Erkennens
    Feiere Fortschritt, nicht nur Ergebnisse

    3. Gedanken bewusst lenken

    In stressigen Momenten hilft ein innerer Check-In: Ist das wirklich so schlimm, wie es sich gerade anfühlt?

    Fragen wie „Was ist das Gute im Schlechten?“ helfen, den Fokus zurück ins Gleichgewicht zu bringen, ohne Probleme zu verdrängen.

    Warum das besonders für Frauen wichtig ist
    Viele Frauen sind es gewohnt, Leistung zu erbringen und gleichzeitig emotional präsent zu sein. Sie nehmen Konflikte oft intensiver wahr und reflektieren stärker über Fehler. Das verstärkt den inneren Negativfokus und macht es schwer, die eigene Wirksamkeit zu spüren.

    Eine bewusste positive Selbstwahrnehmung ist kein Luxus, sondern ein Leadership-Tool. Wer sich selbst stärkt, kann andere besser führen - ob im Team, im Projekt oder in Veränderungsprozessen.

    Fazit: Drama-Queen trifft Klarblick
    Es ist immer beides da: die Probleme und das, was gelingt.
    Doch nur wer sich aktiv für das Positive öffnet, kann die volle Kraft seiner Fähigkeiten nutzen.

    Carola Kleinschmidt formuliert es so:
    „Unser Gehirn übertreibt beim Drama . Aber wir können ihm etwas entgegensetzen. Indem wir bewusst das Gute sehen, machen wir uns selbst und andere stark.“

    Direkt umsetzbar:
    Nimm dir heute Abend 3 Minuten und notiere: Was war heute gut?
    Teile diesen Artikel mit Kolleg*innen. Vielleicht als Aufhänger fürs nächste Teammeeting.
    Frag dich morgen: Was läuft eigentlich schon richtig gut bei mir?

    Quellen & Studien
    Washington Post (Mai 2025): "How to overcome your brain’s negativity bias and cultivate positivity"
    Psychology Today (April 2025): "The Power of Negativity"
    SELF Magazine (Mai 2025): "How to Be More Positive Without Being Toxic"
    Forbes (Oktober 2024): "Reprogramming the Negativity Bias for Joy"