Was Eulen mit Meereslebewesen verbindet
Der Künzelsauer Ventilatorenhersteller ZIEHL-ABEGG hat seinen Top-Seller unter den Axialventilatoren, den ZAplus, grundlegend überarbeitet und dabei auch auf Vorbilder aus der Natur gesetzt.
Teilen
„Die Schallemission und der Energieverbrauch werden spürbar gesenkt“, sagt Dr. Sascha Klett über die Weiterentwicklung des Top-Sellers ZAplus bei den Axialventilatoren. Der Entwicklungsvorstand beim Künzelsauer Ventilatorenhersteller ZIEHL-ABEGG erklärt den Nutzen für Gebäudeplaner und Bauherren: „Damit entfällt in vielen Fällen eine zusätzliche Schalldämmung und Lärmgrenzwerte können eingehalten werden.“ Das wird Supermarktbetreiber genauso freuen wie Betreiber von Anlagen mit Rückkühlern in der Industrie.
Vorgestellt wird die Weiterentwicklung auch im Rahmen der HANNOVER MESSE 2023. In dem Zusammenhang betont Klett, dass die Verbesserungen eigentlich schon den Begriff „Neuentwicklung“ verdient hätten. Denn die Veränderungen seien eher grundsätzlicher Natur. Wie schon bei anderen Lösungen zuvor haben die Künzelsauer Entwickler dabei erneut auf Vorbilder in der Natur gesetzt und mehrere bionische Aspekte technisch umgesetzt.
„Wir reduzieren das Geräusch um bis zu vier Dezibel (A)“, unterstreicht Vorstand Klett. Zum Vergleich: Sechs Dezibel (A) sind eine Verdopplung des Geräuschs. Erreicht wird dies mit einer Weiterentwicklung des bekannten bionischen Ventilatorflügels, der an der Hinterkante gezackt ist. Dieses Element wurde von der extrem leise fliegenden Eule abgeschaut und technisch umgesetzt. Neu ist, dass nun auch die Vorderkante leicht gewellt ist. „Als Vorbild haben uns dabei Meereslebewesen gedient“, erklärt Klett. Diese gewellte Vorderkante verändert die Ablösung des Luftstroms vom Rotorflügel: die Luft wird länger kontrolliert bewegt. Auch das bisher übliche Nachleitrad zur weiteren gezielten Behandlung des Luftstroms (Stichwort Wurfweite) wurde verfeinert: 18 Streben statt der bisher üblichen elf bilden das verkleinerte Nachleitrad. Und der Zwischenring ist wiederum bionisch optimiert worden, also auch an der Hinterkante gewellt. „Dies macht sich direkt in der Geräuschreduktion bemerkbar“, unterstreicht Klett.
Techniker werden indes über die Einbaumaße staunen: Außen bleiben Standardmaße (1070 Millimeter), doch der Innendurchmesser konnte von 910 auf 960 Millimeter erhöht werden. Und noch eine Änderung: Der bisher im Voll-Aluminium produzierte Rotor samt Flügeln wird nun durch einen Rotor in Aluminium und Flügeln aus hochfestem Kunststoff ersetzt. Messungen in einem ersten Kundengerät haben laut Ziehl-Abegg eine Energieeinsparung von neun Prozent ergeben. Die Serienproduktion wird im kommenden Sommer starten. Die Bemusterung der Kunden mit ZAplus 960 Next Generation läuft derzeit an. ZIEHL-ABEGG hat zudem weitere Baugrößen von ZAplus Next Generation angekündigt.
Aussteller zum Thema
Interesse an News zu Ausstellern, Top-Angeboten und den Trends der Branche?
Browser Hinweis
Ihr Webbrowser ist veraltet. Aktualisieren Sie Ihren Browser für mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und eine optimale Darstellung dieser Seite.
Browser aktualisieren