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"Zentrale Herausforderungen für den Automobilbau sind die durch die EU-Verordnung vorgeschriebene Reduktion von Treibhausgasemissionen, neue Sicherheitsanforderungen und die Elektromobilität", sagt das VDI Zentrum Ressourceneffizienz in seiner Bestandsaufnahme Leichtbau in Deutschland. "Handlungsfelder für den Leichtbau reichen von der Auswahl und Kombination der Werkstoffe über die Auslegung der Bauteile bis hin zu systemischen Ansätzen beim Gesamtfahrzeug", so die Kurzstudie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Entwickler und Zulieferer von Komponenten seien mit Vorgaben der Automobilhersteller zur kontinuierlichen Gewichtsreduktion konfrontiert – das führe "zu einem permanenten Innovationsdruck entlang der Wertschöpfungskette."

Auf dem 2. Symposium lightweight SOLUTIONS Hannover im November unterstrich Dr. Andreas Erber, Senior Manager Projects der SGL Carbon GmbH, die Bedeutung des Leichtbaus für eine ökologisch nachhaltige Mobilität. "Aufgrund der fortschreitenden globalen Verknappung der natürlichen Ressourcen wird sie noch weiter zunehmen", so der Leiter des Thermoplastics Program von SGL Carbon.

Speziell in der E-Mobilität trägt der Leichtbau nach wie vor große Hoffnungen. Gezielter Leichtbau habe "direkten und indirekten Einfluss auf die Masse und Reichweite sowie die notwendige Batterie- und Motorleistung", stellt die jüngste FOREL-Studie der Universität Paderborn fest. Mangelnde Reichweite gehört zu den größten Bremsen der E-Mobilität – die Forscher sehen deshalb "eine hohe Relevanz des Leichtbaus speziell für die Elektromobilität, aber auch für den allgemeinen Fahrzeugbau". "Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass insbesondere durch Multimaterialdesign und neue Mischbauweisen enorme Chancen für maßgeschneiderte, hochintegrative Bauteillösungen entstehen", so das Fazit.

"Der Metall-Leichtbau stellt kurz- bis mittelfristig noch den größten Leichtbaumarkt im Bereich Automobilbau und Transportsektor dar", stellt das VDI Zentrum Ressourceneffizienz in einer aktuellen Bestandsaufnahme fest. Faserverbundkunststoffe wie GFK und CFK sind danach im Massenmarkt noch nicht relevant, zeigen aber sehr hohe Wachstumsraten. Die CFK-Technologie in Serienfahrzeuge zu bringen, definiert die VDI-Studie als "eine Aufgabe für die Zusammenarbeit von OEMs und Zulieferern".

In Deutschland treibt u.a. das vom Bundesforschungsministerium und dem bayerischen Wirtschaftsministerium geförderte Spitzencluster MAI Carbon die flächendeckende Einführung und Etablierung von Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffen, insbesondere CFK, im Transportsektor voran. MAI Carbon ist eine Initiative des CCeV, in der sich rund 100 Unternehmen und Einrichtungen der Region München/Augsburg/Ingolstadt zusammengeschlossen haben. Die MAI-Carbon-Mitglieder stammen aus sämtlichen Branchen, in denen Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe Anwendung finden, vor allem im Automobilbau, in der Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und Anlagenbau. Zu den Gründern gehören Audi, BMW, Premium Aerotec, Airbus Helicopters und die SGL Group.

Auf der Industrial Supply 2016 tritt MAI Carbon am Stand des Carbon Composites e.V. (CCeV) in Halle 6 auf. Andere Industrial-Supply-Aussteller mit Beiträgen zur Mobilität sind die baden-württembergischen Landesagenturen Leichtbau BW und e-mobil BW sowie das CFK Valley Stade. "Wir wollen dem Maschinenbau, aber auch anderen Branchen wie Schiffbau, Schienenverkehr oder Bauwesen zeigen, welche Möglichkeiten der Werkstoff CFK ihnen eröffnet", sagt Dr. Gunnar Merz, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des Vereins CFK Valley. Bei Airbus in Stade, wo die Seitenleitwerke des Flugzeugherstellers gefertigt werden, spielen carbonfaserverstärkte Kunststoffe seit rund 30 Jahren eine Rolle. Airbus Stade ist Mitglied des CFK Valley.

Zum dritten Mal Teil des Industrial-Supply-Programms ist 2016 der Themenpark Klebtechnik. Die "Fügetechnologie der Zukunft" gilt als Schlüssel für Leichtbaulösungen in der Mobilität. Mit 3M zählt die Industrial Supply einen Klebtechnik-Marktführer zu ihren Ausstellern, der neuartige Hochleistungsklebebänder, wiederlösbare Verbindungssysteme und Lösungen zur automatisierten Reinigung für die klebegerechte Oberflächenvorbereitung vorstellt. Unter anderem bringt 3M einen neuartigen 2K-Konstruktionsklebstoff mit "Ampelfunktion" mit.