Wirrwarr um Bezeichnungen schadet Assistenzsystemen
Eine gute Erfindung allein reicht nicht, um den Umsatz zu steigern – sie will auch richtig vermarktet sein. Der Wildwuchs bei den Bezeichnungen für Assistenzsysteme aber sorgt für Konfusion bei Käufern und Ingenieuren.
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Zu diesem Ergebnis kommt der US-Automobilclub AAA . Er untersuchte in einer Studie die 2018er-Modelle von 34 Automarken. Dabei fand er allein für den Notbremsassistenten 40 verschiedene Namen. Tempomaten für die Abstandsregelung (Adaptive Cruise Control) und Rundumsicht-Kameras wurden unter 20 verschiedenen Bezeichnungen vermarktet. Die Begriffsvielfalt könne negative Folgen haben, warnt Greg Bannon vom AAA auf npr.org . Bei den automatischen Bremssystemen etwa gebe es kleine Unterschiede mit großer Wirkung: Manche verringerten lediglich die Geschwindigkeit, andere bremsten vollständig ab – herausfinden müsse das der Kunde. Auf cnet.com ergänzt Bannon, dass der Namenswildwuchs sogar Ingenieure verwirre, für Kunden sei es fast unmöglich, durchzublicken. Als Lösung schlägt der AAA standardisierte Namen für die wichtigsten Assistenzsysteme vor – beispielsweise Surround View Camera für die Rundumsicht-Kamera.
Möglicherweise hat die Autoindustrie noch nicht vom Marmeladen-Paradoxon gehört. Es hat seinen deutschen Namen von einem Experiment, bei dem Tester den Kunden einmal 24 und einmal nur sechs Marmeladensorten zum Probieren anboten. Die große Auswahl führte zwar zu mehr neugierigen Kunden, die Kaufrate lag aber deutlich niedriger als bei der Vergleichsgruppe mit kleiner Auswahl. Daraus folgerte man, dass eine zu große Vielfalt die potenzielle Kunden überfordere und sie in der Folge lieber gar keine statt einer falschen Entscheidung träfen.
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