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Hannover. Seit 1986 präsentieren Unternehmen der Galvano- und Oberflächentechnik ihre Leistungen auf der HANNOVER MESSE in der "Welt der Oberfläche". Dieses Jahr ist der Gemeinschaftsstand des Zentralverbandes Oberflächentechnik (ZVO) erstmals Bestandteil der Industrial Supply – und zwar im neu geschaffenen Bereich der SurfaceTechnology Area in Halle 6.

Die in der Industrial Supply vertretenen Unternehmen aus dem Bereich Massivumformung, Blechumformung, Drehteilfertigung, Gießereiprodukte, Befestigungstechnik, Bedienelemente, Verschlusstechnik, Werkstoffe, Leichtbau sowie Klebe- und Fügetechnik repräsentieren für die Galvano- und Oberflächentechnik elementare Teilbereiche der Wertschöpfungskette und gehören damit auch zu den direkten Abnehmern.

Den Fachbesuchern der Industrial Supply aus dem In- und Ausland präsentieren die teilnehmenden Unternehmen der "Welt der Oberfläche" ihr Leistungsspektrum von der Vorbehandlung über die Beschichtung und Nachbehandlung bis hin zur industriellen Teilereinigung. Die Teilnehmer des Gemeinschaftsstandes zeigen Antworten auf die ständig wachsenden Anforderungen an die Galvano- und Oberflächentechnik. Dabei geht es etwa um die Vermeidung kritischer Rohstoffe, wie sie zum Beispiel die REACH-Verordnung fordern, aber auch um die generelle Reduktion von Ressourcenverbräuchen von Chemikalien und Energie oder durch die Kreislaufführung von Industrieabwässern. Die Vermeidung von Brandrisiken und die Anpassung an die Entwicklung im Zusammenhang mit Industrie 4.0 sind weitere wichtige Themen der ZVO-Aussteller.

So zeigt das Spezialchemieunternehmen Atotech innovative Lösungen für ressourceneffiziente Beschichtungen, die ohne Borate, Coltan bzw. Chlor VI auskommen. Neueste Entwicklungen von Umicore für funktionale Oberflächen von Leiterplatten können die Messebesucher in der "Welt der Oberfläche" ebenso kennenlernen wie zwei innovative Verfahren von AHC Oberflächentechnik: CompCote® beschreibt extrem verschleißfeste und korrosionsbeständige Aluminiumoxid-Polymer-Composit-Schichten für Aluminium-Legierungen. Bei diesem Verfahren wächst die Beschichtung aus molekularen Polymeranteilen zum Teil in das Grundmaterial hinein. Mit dem PVD-Verfahren, IVD Aluminium Vacuum Coating, lassen sich reine Aluminiumschichten auf verschiedene Substrate aufbringen bzw. eine Aluminiumoberfläche in eine Aluminium-Chromat-Schicht umwandeln.

"Tauchprozesse intelligent steuern" ist die Aufgabe, für die ICOM Automation auf dem Gemeinschaftsstand des ZVO Softwarelösungen anbietet. Spezialisiert auf die Anwenderbedürfnisse der Oberflächenbehandlung, zeigt das Unternehmen aus Ilmenau drei leistungsfähige Softwareprodukte für die Branche. GalvaCom heißt die Automatisierungslösung für die Steuerung von Galvanischen Anlagen mit ISO-9001-konformer Datenerfassung und Protokollierung sowie mit Anbindung an ERP- und BDE Systeme. Die Abwassersteuerung von Galvanoanlagen unterschiedlicher Größe und Anforderung ist mit AWACom möglich. Ein Labor- und Wartungssystem bietet ICOM Automation schließlich mit LawaCom für das Umfeld eines Galvanikbetriebes an.

Eine Messeneuheit zeigt plating electronic auf dem ZVO-Gemeinschaftsstand mit der hochkompakten POWER STATION pe 4606-, einer modularen, luftgekühlten Gleichstromquelle bis 48 kW. Das gekapselte Kühlsystem mit optimierter Luftführung verhindert, dass aggressive Umgebungsluft mit der Geräteelektronik in Berührung kommt. Ebenfalls auf Gleichrichter spezialisiert ist seit mehr als 30 Jahren die Firma Munk aus Hamm. Unter dem Motto "smarter Gleichstrom" zeigt sie ihre Exponate, PSP Tower und Powerkabinett, die in Industrieumgebung mit Luft und Wasser kühlen und auf 1 m2 Grundfläche bis zu 6 Galvanozellen individuell mit Strom versorgen können.

Eine Weiterentwicklung ihrer Beschichtungsstation TULZ (Tauch-Umwälz-Lackier-Zentrifuge) präsentiert die Firma WMV aus Windeck in der "Welt der Oberfläche". Durch das neue Paint-Recovery-System PRS wird nun eine Kontamination des Innenraumes mit Lackspritzern und Lacknebel beim Umwälzen und Abschleudern vermieden. Eine zusätzliche Rückführung des Lacks senkt Verbrauch weiter.

Eine Energieeinsparung bis zu 50 Prozent erlaubt die überarbeitete Kunststofftauchpumpe der Firma Bohncke, die mit diesen Produkten seit mehr als 30 Jahren am Markt ist. Eine veränderte Geometrie innerhalb der Pumpe und ein energieeffizienterer Motor ermöglichen diese erhebliche Einsparung in der neuen Serie E, des Spezialisten für Galvanopumpen. Eine neue Generation dichtungsloser, magnetgekuppelter Kreiselpumpen aus Vollkunststoff zum Fördern hochaggressiver Medien zeigt der Pumpen und Filterspezialist Sondermann. Als selbstansaugende und normalansaugende Variante sorgt die hermetische und wartungsfreie Kreiselpumpe MAGSON mit einer Vielzahl an Details für unterschiedliche und zugleich kostensparende Einsatzmöglichkeiten.

Das sichere Beheizen und Kühlen von Prozessflüssigkeiten, sowie die Füllstandskontrolle von Bädern mit aggressiven Flüssigkeiten ist ein wichtiges Thema für Galvanikunternehmen. Mazurczak Thermoprozesse präsentiert auf dem Gemeinschaftsstand des ZVO neben seinen Sicherheitsbadwärmen Rotkappe ein System zur kontinuierlichen Erfassung des Füllstandes aggressiver Flüssigkeiten. Die durch das "Kontinuierliche NiveaumessSystem KNS" vorgenommene Erfassung des Füllstandes wird nicht von Verschmutzungen in der Flüssigkeit, Verkrustungen oder Schaumbildung beeinträchtigt. Ein metallischer Plattenwärmetauscher ist ein weiteres sicheres Produkt zum Beheizen oder Kühlen von Prozessflüssigkeiten.

Ein zentrales Thema für Unternehmen der Oberflächenbranche ist auch der nachhaltige Umgang mit anfallenden Industrieabwässern. Die Antwort von H2O auf diese Herausforderung lautet: abwasserfreie Produktion. Möglich wird diese durch den Einsatz von Vakuumverdampfern, die eine Kreislaufführung von Industrieabwässern vornehmen. So reduziert der Vakuumverdampfer VACUDEST das Volumen des Abwassers um 98 Prozent und damit entsprechend die Entsorgungskosten. "Einsparpotential besteht für alle Firmen, bei denen Abwässer in Mengen von mehr als 180 Kubikmeter pro Jahr anfallen", heißt es beim Technologieführer für abwasserfreie Produktion. Die individuellen Möglichkeiten des Einsatzes erklärt das Team vor Ort.

Ein elementares Ziel der funktionalen Oberflächenbehandlung ist die Vermeidung von Korrosion. Inwieweit die geforderten bzw. vom Unternehmen selbst gewünschten Normen eingehalten werden, ermitteln unabhängige Prüfinstitute. Auf dem Gemeinschaftsstand des ZVO informiert und berät das in Solingen ansässige IGOS (Institut für Galvano- und Oberflächentechnik). Nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert, ist das IGOS der regionale und überregionale Ansprechpartner der Branche und ihrer Kunden. Vor Ort auf der "Welt der Oberfläche" berät das Institut zu einer Vielzahl an akkreditierten Korrosionsprüfmöglichkeiten.