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Hannover. Mit einer Virtual-Reality-Brille ausgestattet, greift Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einer Hand im digitalen Raum. US-Präsident Barack Obama nutzt die Gelegenheit und reicht ihr seine Hand in der realen Welt. Dies war eines der stärksten Bilder der HANNOVER MESSE 2016. Und gleichzeitig ein Sinnbild für die Zusammenarbeit beider Nationen auf dem Weg zur Industrie 4.0.

"Die HANNOVER MESSE 2016 hat gezeigt, dass sich die USA und Deutschland bei der Digitalisierung von Produktion und Energie auf Augenhöhe begegnen", sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. "Um Produkte, Maschinen, Industrieunternehmen und Menschen über Länder und Kontinente hinweg miteinander zu vernetzen, müssen Technologien und Standards gefunden werden, die universell gelten. Die USA und Deutschland - aber auch die anderen führenden Industrienationen – haben den dafür notwendigen Dialog auf der HANNOVER MESSE 2016 begonnen."

Um zu erkennen, dass es dafür keinen besseren Ort als die HANNOVER MESSE gibt, reichte ein Blick in die vollen Hallen des Messegeländes. In Hannover wurde Industrie 4.0 erlebbar. Noch nie wurden so viele konkrete Anwendungsbeispiele für die Digitalisierung der Produktion auf einer Messe präsentiert: von der Einzellösung an einer bestehenden Maschine bis hin zur Vernetzung der gesamten Produktion inklusive Datensammlung und Auswertung in der Cloud. "Dies ist der Durchbruch für Industrie 4.0", sagt Köckler. "Jetzt beginnt die Kommerzialisierung. Die Technologien sind einsatzbereit und werden nun in die Fabriken einziehen."

Mehr als 190 000 Besucher (175 000 im Vergleichsjahr 2014) kamen zur HANNOVER MESSE, um ihre Unternehmen für die digitale Zukunft fit zu machen und in moderne Technologien zu investieren. Mehr als 50 000 Besucher kamen aus dem Ausland. Das sind rund 25 Prozent mehr als im Jahr 2014. Neue Rekordwerte wurden aus den USA und China erreicht. "Ob neue Technologien für Fabriken oder für Energiesysteme – die rund 5 000 amerikanischen Besucher haben in Hannover gefunden, was sie gesucht haben, und konnten viele neue Geschäftskontakte knüpfen", sagt Köckler. China konnte mit 6 000 Besuchern die Position als größte Besuchernation nach Deutschland weiter festigen. Aus Europa wurden 30 000 Besucher gezählt.

Köckler: "Die HANNOVER MESSE baut ihre einzigartige Position als der globale Hotspot für Industrie 4.0 eindrucksvoll aus. Hier werden die neusten Technologien und Innovationen erstmals einem breiten Publikum vorgestellt. Industrie-Initiativen aus Deutschland, den USA, China, Japan und der EU haben sich in Hannover getroffen, um gemeinsam den Weg in die digitale Zukunft zu beschreiten." So zum Beispiel beim "Forum Industrie 4.0 meets the Industrial Internet". Mehr als 8 000 Teilnehmer informierten sich dort über Technologien, Standards und Geschäftsmodelle für die vernetzte Industrie.

Das zweite zentrale Thema der diesjährigen Messe war Integrated Energy – das Energiesystem der Zukunft. Von der Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Speicherung bis hin zu alternativen Mobilitätslösungen wurde die gesamte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette gezeigt. Dabei stand die Integrated Energy Plaza mit einem weltweit einmaligen interaktiven Modell eines kompletten regenerativen Energiekreislaufs im Mittelpunkt. "Die HANNOVER MESSE ist die weltweit einzige Messe, die das gesamte Energiesystem abbildet. Diesen Ausstellungsschwerpunkt werden wir in Zukunft konsequent ausbauen", erklärt Köckler.

Auch im Ausstellungsbereich der industriellen Zulieferung zeigte sich, dass Industrie 4.0 besonders für Zulieferer immer mehr zur Standardanforderung geworden ist. Weitere wichtige Themen in diesem Bereich waren neue Werkstoffe sowie der Leichtbau. Die Fachbesucher entdeckten vielfältige Konstruktionsideen und Leichtbauteile aus Kunststoff oder Verbundwerkstoffen genauso wie aus Stahl.

Bei "Young Tech Enterprises" , ein neuer Ausstellungsbereich der HANNOVER MESSE, wurde deutlich, dass sich Gründergeist auch in der Industrie lohnt. "Maschinenbau-Startups müssen höhere Risiken eingehen als Startups aus dem IT-Umfeld. Jahrelange Entwicklungsarbeit und hohe Investitionskosten sind die Regel", sagt Köckler. "Im neuen Ausstellungsbereich konnten die Jungunternehmen Kontakte zu potenziellen Investoren, Kunden und Partnern knüpfen."

Noch nie waren so viele politische Entscheidungsträger und Konzernlenker aus der Industrie auf der Messe vertreten. US-Präsident Obama hatte drei Minister in seinem Gefolge, darunter Handelsministerin Penny Pritzker, die bis einschließlich Mittwochabend auf der Messe Gespräche führte. Mit Vizepräsident Maros Sefcovic (Energie), Günther Oettinger (Digitales), Elzbieta Bienkowska (Industrie), Cecilia Malmström (Handel) und Carlos Moedas (Forschung) besuchten auch fünf der wichtigsten EU-Kommissare die diesjährige HANNOVER MESSE. Hierzu stellvertretend Kommissar Oettinger: "Die HANNOVER MESSE ist nicht nur die international führende Industriemesse, sie hat mittlerweile auch eine Vorreiter-Rolle beim Thema Digitalisierung der Industrie übernommen. Sie ist damit auch für die Europäische Kommission eine wichtige Plattform für den Austausch von Informationen und Ideen sowie ein Ort der Debatte über die Zukunft der europäischen Industrie. "

Die HANNOVER MESSE 2017 wird vom 24. bis zum 28. April ausgerichtet. Das Partnerland im kommenden Jahr ist Polen.