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Hannover. Von der Schlüsseltechnologie bis zum Hidden Champion – auf der Industrial Supply im Rahmen der HANNOVER MESSE 2016 lohnt sich der genaue Blick. Die internationale Fachmesse für innovative Zulieferlösungen präsentiert in den Hallen 4, 5 und 6 der HANNOVER MESSE die gesamte Vielfalt konkurrierender und einander ergänzender Werkstoffe und Verfahren. Ein Besuch wird für sämtliche industrielle Anwenderbranchen zur Entdeckungsreise. Sie treffen auf Zulieferer, die sich als Entwicklungspartner verstehen und gemeinsam mit OEMs passende Lösungen entwickeln.

Ein Beispiel für eine solche Zusammenarbeit ist ein von Jäger Gummi und Kunststoff entwickelter Rohrverbinder aus einem Gummi-Kunststoff-Direktverbund. Den Anstoß dafür gab ein namhafter Glashersteller, der erfolgreich Bioreaktoren aus Glasrohren zur Züchtung von Biomasse durch Photosynthese auf den Markt bringt. Die immer größer werdenden Anlagen erforderten neben einer kostengünstigen Montage und Demontage zur Reinigung der Glasrohre auch die Möglichkeit einer schnellen modularen Erweiterbarkeit. Jäger wusste Rat: In der Automobilindustrie und im Bereich der Abwasser-Belüftung haben sich die von Jäger entwickelten Gummi-Kunststoff-Direktverbunde – ein Verfahren, bei dem spritzfrische Kunststoff-Bauteile ohne zusätzliches Primern mit Gummi überspritzt werden – bereits millionenfach bewährt. Als Pionier in diesem Bereich hat Jäger unterschiedlichste Werkstoff-Paarungen aus Elastomeren und Thermoplasten in der hauseigenen Elastomerchemie entwickelt.

Für den Glashersteller entwickelte Jäger nun ein Verbindungs- und Verschlusssystem, das unter anderem druckdicht bis sechs Bar ist, keine Strömungsbeeinflussung im Inneren der Rohre bedeutet, Medienbeständigkeit aufweist, elektrisch leitfähig auslegbar ist, wiederverwendet werden kann, ohne elektrisch betriebene Werkzeuge einfach zu montieren ist – und das alles zu einem marktfähigen Preis. Der neue universelle Kunststoff-Gummi-Schnellspann-Verbinder weist gegenüber dem früher genutzten Verbindungssystem signifikante Vorteile auf. Insbesondere die Wiederverwendbarkeit, die erheblich einfachere Montage sowie der deutlich reduzierte Glasbruch durch zu hohes Drehmoment beim Anziehen der früher genutzten Schlauchschellen fallen hier ins Gewicht. Ein weiterer Faktor ist der wesentlich höhere Arbeitsdruck der Anlage bei Nutzung der Jäger-Verbinder, der ein schnelleres und effizienteres Reinigen der Anlagen ermöglicht.

Salzgitter mit Initiative Automotive und Integrated Industry

Alles andere als ein Hidden Champion ist die Salzgitter AG , die einen festen Platz innerhalb der Industrial Supply hat. Als Highlight zeigt der Stahlhersteller ein Fahrwerk des Modularen Querbaukastens der Volkswagen AG. Es dient als anschauliches Beispiel für die Innovationskraft, die durch die konzernweite Zusammenarbeit entsteht. Am ausgestellten Fahrwerk können zahlreiche Bauteile aus neuartigen Güten der Salzgitter Flachstahl gezeigt werden, die sich etwa durch ein hohes Lochaufweitungsvermögen und eine damit verbundene geringe Kantenrissempfindlichkeit auszeichnen.

Passend zum Leitthema Integrated Industry der HANNOVER MESSE 2016 zeigt Salzgitter auch die Weiterentwicklung des bereits in 2015 vorgestellten Forschungsprojekts der Tochtergesellschaft KHS GmbH . Im Rahmen der Direct-Print-Maschine (Direktdruck auf PET-Flaschen) werden RFID-Tags zur Simulation von Pucks – intelligente Werkstückträger für den Transport und die Ausrichtung von PET-Flaschen – verwendet. Bei der jeweils eingesetzten Konfiguration reagiert die Anzeige des HMIs (Human Machine Interface) sowie des Tablets auf die geänderte Datenlage und passt dynamisch die notwendigen Dokumentationen automatisch an.

Industrie 4.0 braucht Mikrotechnik

Zukunftsorientierte Hightech-Zuliefertrends sind das Thema beim IVAM-Produktmarkt "Micro, Nano & Materials" auf der Industrial Supply 2016. Der IVAM Fachverband für Mikrotechnik bündelt dort die so genannten "Key Enabling Technologies", die Schlüsseltechnologien Mikro- und Nanotechnik, erneut auf dem traditionellen Gemeinschaftsstand. Die Aussteller präsentieren dabei Mikrokomponenten, -strukturen und Sensorsysteme, intelligente Laserbearbeitungssysteme und hochpräzise 3-D-Messverfahren, Energy Harvesting und Nanotechnologieanwendungen. Auch Trendthemen wie Systemintegration, Robotik und Industrie 4.0 sind auf dem IVAM-Gemeinschaftsstand vertreten. Für die industrielle Automatisierung spielen beispielsweise hochpräzise miniaturisierte Komponenten wie Sensoren oder Aktoren eine Hauptrolle. Damit stellt der IVAM heraus, dass Industrie 4.0 ohne Lösungen aus der Mikrotechnik nicht umzusetzen ist.