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Hannover. Der Gemeinschaftsstand "Leichtbau aus Baden-Württemberg" ist im Zulieferbereich der HANNOVER MESSE 2017 ein klares Highlight. Vom 24. bis 28. April 2017 präsentieren auf der Industrial Supply in Halle 6 zehn baden-württembergische Aussteller auf 220 Quadratmetern ihre Innovationen im Leichtbau. Die beteiligten Mittelständler repräsentieren nahezu die gesamte Wertschöpfungskette im Leichtbau und richten den Fokus auf besonders wichtige Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Additive Manufacturing, hybride Werkstoffe oder neue Möglichkeiten in Design, Prozessen und Simulation.

Im Zuge der hybriden Bauweisen gewinnen Mischverbindungen beispielsweise im Fahrzeugbau immer größere Bedeutung. Die TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH zeigt am Stand unter anderem eine formschlüssige Verbindung zwischen Metall und Kunststoff, die ohne Kleber und Haftvermittler auskommt. So können völlig neue Konstruktionen umgesetzt werden, die verglichen mit geklebten Verbindungen eine höhere Festigkeit aufweisen und die Produktion dieser Bauteile vereinfachen. Der Laserhersteller hat sich auch im Bereich der additiven Fertigung breit aufgestellt.

Mit neuen Leichtbau-Konzepten erleben auch leichte technische Textilien ein Revival. Die Gustav Gerster GmbH & Co. KG präsentiert am Gemeinschaftsstand unter anderem ein Spiralgewebe für die individuelle Verstärkungen von runden Bauteilen. Dies wird dadurch ermöglicht, dass Durchmesser und Material speziell angepasst werden können. Hierdurch lässt sich eine Gewichtsreduzierung im Verhältnis zu Stahl- und Aluminiumscheiben erzielen.

Die Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG stellt den neu entwickelten Verbundwerkstoff HICOMPELT® vor – ein Verbundmaterial mit Carbon- oder Glasfasergelegen. Durch die Verwendung von dünnflüssigen Gusspolyamiden kann ein besonders hoher Faservolumenanteil von bis zu 65 Prozent erzielt werden. Das innovative Verbundmaterial wird im sogenannten T-RTM-Verfahren (Thermoplastisches Resin Transfer Molding) hergestellt, das unter anderem für eine besonders hohe Steifigkeit sorgt.

Die Möglichkeiten neuer Prozesse demonstriert die C & C Bark Metalldruckguss und Formenbau GmbH mit ihrem Warmkammerdruckgießen. Damit lassen sich leichte Magnesiumdruckgusskomponenten leicht und energieeffizient herstellen. Das Verfahren führt zu erheblichen Einsparungen im Bereich von Schmelzenergie sowie zur Reduzierung des Kreislaufmaterials beim Warmkammergießen.

Durch die Kombination neuer Materialien und Techniken lässt sich in Fahrzeugen ebenfalls so manches Kilogramm einsparen. Die Eberspächer Gruppe, mit der Prototechnik als Leichtbau-Technologiezentrum, präsentiert am Stand Leichtbau-Abgasanlagensysteme unter anderem aus Titan und Bauteilen aus additiver Fertigung. Im Vergleich zu einer bereits optimierten Serien-Abgasanlage wird das Gewicht um etwa 50 Prozent reduziert. Ermöglicht wird dies unter anderem durch Dünnwandstrukturen und eine besondere Kompetenz in der Verarbeitung von Spezialwerkstoffen.

Die Kombination verschiedener Werkstoffe beim Hybriden Leichtbau stellt neue Anforderungen an die Beschaffenheit von Oberflächen etwa durch keramische Beschichtungen. Mit der CERANOD®-Beschichtungstechnologie der ELB – Eloxalwerk Ludwigsburg Helmut Zerrer GmbH können Aluminiumoberflächen exakt an die Anforderungen in verschiedensten Branchen angepasst werden. Zu sehen gibt es unter anderem unterschiedliche Geometrien von Laufrädern und Turbinenrädern, die keramisch beschichtet wurden.

Eine wichtige Rolle im Leichtbau nimmt die Fügetechnologie ein. Die Weippert Kunststofftechnik GmbH stellt Schrauben und Muttern aus hochfesten Kunststoffen mit einem Glasfaseranteil von 30 bis 60 Prozent her. Die Kunststoffschrauben können unter Berücksichtigung der technischen Anforderungen Aluminium- bzw. Edelstahlschrauben ersetzen.

Kleine, aber entscheidende Gewichtseinsparungen erzielen Hersteller durch den Einsatz der leichten und präzisen Kunststoffzahnräder der Werner Bauser GmbH . Ihr Vorteil: eine Gewichtseinsparung im Vergleich zu herkömmlichen Bauteilen um bis zu 40 Prozent. Immer mehr Verwendung finden auch leichte Kernmaterialien etwa aus Schaumstoff, wie sie Gaugler & Lutz oHG am Gemeinschaftsstand zeigen.

Zunehmende Bedeutung im intelligenten Leichtbau gewinnt die Materialsubstitution. Die Grieshaber GmbH & Co. hat sich spezialisiert auf die Herstellung von Präzisionsteilen aus Nichteisen-Metallen mit dem Schwerpunkt Aluminium.

Die Landesagentur Leichtbau BW organisiert den Stand in Halle 6 gemeinsam mit Baden-Württemberg International . Die Leichtbau BW ist ein 100-prozentiges Landesunternehmen, das ein Netzwerk von rund 1 450 Unternehmen und mehr als 200 Forschungseinrichtungen repräsentiert, das alle Bedarfe im Leichtbau-Bereich abdeckt.