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Hannover/Lissabon. Portugal wird künftig keinen Kohlestrom mehr erzeugen. Das letzte verbleibende Kohlekraftwerk, Pego, wird zehn Tage früher als geplant geschlossen. Dieser beschleunigte Kohleausstieg ist Folge des nationalen Energie- und globalen Klimaplans Portugals, der auf erneuerbare Energien setzt und sich an den europäischen CO2-neutralen Zielen ausrichtet. Mit diesem Schritt tritt Portugal in die Fußstapfen von Belgien (2016), Österreich und Schweden (2020). Der Kohleausstieg erfolgt bereits neun Jahre vor dem ursprünglich angestrebten Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe bis 2030.

"Portugal ist das perfekte Beispiel dafür, wie sich das Tempo des Ausstiegs unweigerlich beschleunigt, sobald sich ein Land zum Ausstieg verpflichtet hat. Die Vorteile des Übergangs zu erneuerbaren Energien sind so groß, dass es nur sinnvoll ist, so schnell wie möglich aus der Kohle auszusteigen", sagte Kathrin Gutmann, Kampagnenleiterin der Umwelt-Nichtregierungsorganisation Europe Beyond Coal.

Portugal betreibt keine Kohle-, Öl- oder Gasproduktion und hat in den letzten Jahrzehnten in grüne Energien investiert. Die Abkehr des Landes von der Kohle begann mit der Unterzeichnung einer Ausstiegserklärung auf der COP23 (2017) in Bonn.

Die schlechte Wirtschaftlichkeit von Kohle sowie der öffentliche Wunsch nach Klimaschutzmaßnahmen führen zu einem immer schnelleren Ausstieg in ganz Europa, wobei die Dynamik weiter zunimmt: 21 Länder sind entweder kohlefrei oder im Besitz des Kohleausstiegsplans. Die Herausforderung besteht nun darin sicherzustellen, dass Energieversorger Kohle nicht durch fossiles Gas oder nicht nachhaltige Biomasse ersetzen.

Laut Europe Beyond Coal sollen fünf weitere europäische Länder bis 2025 aus der Kohle aussteigen: Frankreich (2022), die Slowakei (2023), das Vereinigte Königreich (2024), Irland (2025) und Italien (2025).

Der European Coal Plant Countdown listet alle Kohlekraftwerke in der Europäischen Union, dem Vereinigten Königreich, der Türkei und den Westbalkanländern auf, die seit Januar 2016 stillgelegt sind oder bis 2030 eingestellt werden. Er berücksichtigt Projekte – nicht basierend auf Einheiten oder Gigawatt – und versucht, eine Außerbetriebnahme zu überprüfen, bevor er das entsprechende Werk zählt. Darüber hinaus umfasst er alle aktiven neuen Kohleprojekte.

Die Wirtschaftswachstumsstrategie Portugals setzt auf Nachhaltigkeit, Innovation und digitale Transformation. So positioniert sich das Land als eines der großen Innovationszentren und Top-Investitionsziele Europas.

Partnerland Portugal

Das Partnerland Portugal auf der HANNOVER MESSE besteht aus einem zentralen Pavillon sowie drei thematischen Pavillons in den Bereichen Engineered Parts & Solutions, Energy Solutions und Digital Ecosystems. Dort präsentieren Unternehmen hochentwickelte Technologien und Prozesse. Den Entscheidern auf der Messe, insbesondere aus dem deutschen Mittelstand, bieten sich vielfältige Möglichkeiten, um mit innovativen portugiesischen Unternehmen zusammenzuarbeiten und in die portugiesische Industrie zu investieren.

Die Teilnahme Portugals an der HANNOVER MESSE 2022 wird von AICEP–Portugiesische Handels- und Investitionsagentur in Partnerschaft mit AIMMAP–Verband der portugiesischen Metallverarbeitungsindustrie und der Portugiesisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer organisiert.