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Frankfurt/Hannover, 29. April 2016 – Die digitalisierte, vernetzte Produktion zieht in den Unternehmensalltag ein, das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP wird hoffentlich bald abgeschlossen. Zwei Kernthemen des Maschinenbaus - Industrie 4.0 und TTIP - haben die Hannover Messe 2016 geprägt – entsprechend positiv fällt das Fazit des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau aus. "Der amerikanische Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben sich eindeutig für den Freihandel und das Abkommen zwischen Europa und den USA ausgesprochen, das macht uns Mut für die nun anstehenden Verhandlungsrunden", sagte Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA, zum Abschluss der Hannover Messe 2016. "Und die Maschinenbauer aus Deutschland haben auf dieser Messe gezeigt, dass sie im Rennen um die Einführung von Industrie 4.0 mit den Amerikanern nicht nur auf Augenhöhe sind, sondern zum Teil deutlich vorn liegen. Eine Fülle von Praxisbeispielen belegt, dass die neuen Produktionsmethoden und Geschäftsmodelle immer stärker umgesetzt werden. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken", resümierte Brodtmann.

"Big Data" und "Big Thinking"

Für völlig verfehlt hält der Verband die Unkenrufe, wonach die Konkurrenz aus Amerika wegen ihrer angeblichen Überlegenheit in der Softwareentwicklung das Rennen um Industrie 4.0 dominieren wird. "Insbesondere die deutsche Automatisierungstechnik hat auf der Messe wegweisende Lösungen für Industrie 4.0 gezeigt", sagte der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen. "Neue Geschäftsmodelle haben wir hier auf der Messe weniger von den Amerikanern gesehen, sondern von unseren Maschinenbauunternehmen", betonte er. Die Firmen kennen die Bedürfnisse ihrer Kunden und die Anforderungen der modernen Produktion am besten und nutzten dies, um aus der Fülle der gewonnenen Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen. "Wir können ,big data‘ und ,big thinking‘", betonte Rauen.

Forum Industrie 4.0 und Digital Factory wachsen

Wie gut dieser Wandel inzwischen angenommen wird, zeigte sich auf der Hannover Messe auch am weiter steigenden Interesse an vielen Veranstaltungen rund um das Thema Industrie 4.0. Das vom VDMA mit organisierte Forum Industrie 4.0 konnte abermals mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen; am dritten Messetag wurden dort bereits 5500 Besucher gezählt – deutlich mehr als im Vorjahr. Der VDMA erwartet für die gesamte Messewoche die neue Rekordbesucherzahl von mehr als 8000 Teilnehmern im Forum. Dass der Brückenschlag über den Atlantik immer besser gelingt, zeigte sich in der erstmaligen Teilnahme des amerikanischen "Industrial Internet Consortium" (IIC) am Forum sowie des neu gegründeten Vereins "Labs Network Industrie 4.0". Ein enormes Wachstum zeigte die Digital Factory mit 9000 Quadratmetern belegter Fläche. Dass Software auch im Maschinenbau eine entscheidende Rolle spielt, hat der VDMA schon vor Jahren erkannt. Vor dem Hintergrund der wachsenden strategischen Bedeutung der Digitalisierung im Maschinenbau erfolgte nun die Entscheidung, den VDMA Fachverband Software umzubenennen in Fachverband Software und Digitalisierung.

Zahlreiche ranghohe Besucher aus der Politik

Von den Stärken der Maschinenbauer überzeugten sich auch in diesem Jahr wieder viele ranghohe Politiker auf ihren Rundgängen. Die Staatssekretäre Brigitte Zypries und Matthias Machnig, der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer , der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin, der baden-württembergische Wirtschafts- und Finanzminister Dr. Nils Schmid, die Staatssekretärin Daniela Behrens (Wirtschaftsministerium Niedersachsen) und der Europaparlamentarier Michael Theurer informierten sich dabei über die Kernthemen des VDMA auf der Messe: Industrie 4.0, digitale Produktion, Energieversorgung von morgen oder die Sonderschau "Predictive Maintenance". Im Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel machte der VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge deutlich, dass der Maschinenbau als größter industrieller Arbeitgeber Deutschlands bessere Rahmenbedingungen für die heimische Produktion erhofft: Insbesondere einen raschen Ausbau des Breitbandnetzes. Festge ermunterte den Minister auch, dem Widerstand der Gewerkschaften zu trotzen und sich weiter für das Freihandelsabkommen TTIP einzusetzen. Der EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und dem US-Handelsbeauftragten Michael Froman überreichte Festge auf dem europapolitischen Empfang des VDMA ein Papier mit den Vorstellungen des Verbands für das Abkommen.

"Security" und Produktpiraterie stoßen auf hohes Interesse

Eine zentrale Herausforderung auf dem Weg zu Industrie 4.0 ist für viele Unternehmen die Sicherheit ihrer Daten. Fehlende "Security" wird als größter Hemmschuh bei der Umsetzung von Industrie 4.0 angesehen. Der VDMA fand daher mit seinem auf der Messe veröffentlichten Leitfaden "Industrie 4.0 Security" und den darin enthaltenen Handlungsempfehlungen großes Interesse. Mit dem Leitfaden können die Mitgliedsfirmen die Notwendigkeit von Security-Maßnahmen in ihren Anlagen klar abschätzen. Großes Interesse auch seitens der Medien fand zudem die VDMA-Studie "Produktpiraterie 2016". Sie zeigt zwar einen leichten Rückgang der Produktpiraterie im Allgemeinen, zugleich jedoch eine starke Bedrohung durch "Reverse Engineering" von Konkurrenten. "Eine Mehrheit der befragten Unternehmen sieht zudem die Notwendigkeit einer VDMA-Identitätsdatenbank", erläuterte VDMA-Fachmann Steffen Zimmermann.

"Integrated Energy" findet viel Anklang

Die Neuausrichtung der Teilmesse Energy unter dem Leitthema "Integrated Energy" für vernetzte und integrierte Energie- und Mobilitätstechnologien fand bei den Ausstellern und Mitgliedern von VDMA Power Systems eine gute Resonanz. Die Aussteller konnten interessante Gespräche mit Bestands- und Neukunden führen und waren zufrieden mit der Bündelung der Energiethemen. Die Veranstaltungsforen, wie "Life needs Power", boten starke Plattformen für hochkarätige Foren und Podiumsdiskussionen. "Ein intelligentes, integriertes Energiesystem ermöglicht es, die Energiewende kostengünstig und zukunftsfähig zu gestalten. Das positive Feedback der Aussteller zeigt, dass "Integrated Energy" der richtige Ansatz ist. Wir freuen uns, diesen für 2017 gemeinsam mit der Deutschen Messe und der Branche weiter auszubauen", resümierte Matthias Zelinger, Geschäftsführer von VDMA Power Systems.