Exakte Spaltmaße an Türen, Motorhaube oder Heckklappe gelten als Qualitätsmerkmale moderner Fahrzeuge. Ihre Sicherstellung dient nicht nur rein ästhetischen Anforderungen, sondern ist funktional bedeutsam – etwa für eine gleichmäßige Schließkraft und optimale Dichtigkeit.
Der Industrie-Demonstrator des DFKI aus dem Projekt AIQUAMA (AI-based Quality Management for Smart Factories) zeigt, wie integrative Sensorik im Zusammenspiel mit dem Digitalen Zwilling und KI zur Qualitätssicherung im Karosseriebau beiträgt. Ziel ist es, den Aufwand der Tür-Justage zu minimieren. Anhand einer Rohkarosse wird demonstriert, wie aus der Kombination von intrinsischen Sensordaten und externer Sensorik ein detailliertes Abbild der Produktionsumgebung und der beteiligten Personen inklusive ihres aktuellen Zustands erstellt werden kann.
Das System erkennt z.B., ob eine Autotür geöffnet oder geschlossen ist, ein Werker an einer Tür arbeitet oder sich auf dem Weg dorthin befindet. Alle erfassten Rohdaten werden in der Verwaltungsschale verarbeitet, um den Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand abzugleichen. Falls eine Korrektur des Spaltmaßes erforderlich ist, erhält der Werker eine präzise Handlungsanweisung aus dem Industrial Metaverse – entweder über eine Mixed Reality Brille oder als Projektion direkt auf die Fahrzeugtür. So kann die Verschraubung an der Tür gezielt nachjustiert werden.
Der Demonstrator bildet zusammen mit einer robotischen Fertigungszelle für Batterie-Retrofitting und einem Steuerungsalgorithmus für einen humanoiden Roboter ein Demonstratoren-Ensemble aus dem DFKI-Innovationsfeld Twinned AI.
AIQUAMA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Neben dem DFKI sind die Tschechische Technische Universität Prag, die Universität Brno, die Technische Universität Ostrava sowie die Anwendungspartner Volkswagen AG und Skoda Auto beteiligt.
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