Für die Entwicklung innovativer Antriebssysteme betreibt das FKFS seit 2019 einen neuartigen Motorenprüfstand für hybridisierte Antriebsstränge. Der so genannte Hybridmotorenprüfstand (HMP) des FKFS erweitert die Fähigkeiten eines Motorenprüfstands um eine Einrichtung zur gesetzeskonformen Abgasanalyse (CVS-Anlage) und eine Batteriesimulation, mit welcher die elektrischen Komponenten betrieben werden können.
Dies ermöglicht es, die am schwierigsten in ihrem Emissionsverhalten zu beschreibende Komponente, den Verbrennungsmotor, instationär so zu betreiben, wie dies in einem Hybridantriebstrang der Fall ist.
Für die Quantifizierung der entstehenden Schadstoff-Emissionen stehen umfangreiche Abgasanalysesysteme zur Verfügung. Dies umfasst eine vollständige CVS-Anlage (Constant Volume Sampling) mit Vollstrom-Verdünnungssystem, wie Sie üblicherweise auf Fahrzeugrollenprüfständen für die Abgaszertifizierung eingesetzt wird. Hierdurch wird es bereits in einem frühen Stadium, in dem erst einzelne Komponenten des Hybridantriebes real existieren, möglich, Aussagen darüber zu treffen, wie sich Schadstoffemissionen in RDE und WLTP für die Einhaltung von EU7 darstellen.
Ergänzt wird dies um sehr schnelle Abgas-Analysatoren, die es ermöglichen, zeitlich begrenzt auftretende Emissionsspitzen zu identifizieren und jeweiligen Fahrsituationen und Fahrmodi zuzuordnen. Damit wird eine Optimierung der Betriebsstrategie des Hybridsystems, das heißt der gezielten Koordination einzelner Teilsysteme unter dem Aspekt minimaler Schadstoffemissionen, möglich.
Dies erfolgt zunächst simulativ (SiL – Software in the Loop) an Hand von Rohemissons- und Abgasnachbehandlungsmodellen, die ebenfalls auf Basis von am Hybridmotorenprüfstand ermittelten Messdaten entstehen. In einem iterativen Prozess erfolgt dann die Validierung und weitere Optimierung der Betriebsstrategien am Hybridmotorenprüfstand (HiL – Hardware in the Loop).
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