Die Baubranche ist für knapp 40% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, daher ist ein Wandel hin zu nachhaltigen Materialien und Bauweisen unabdingbar. Die zunehmende Rohstoffverknappung für Baumaterialien, die Preiserhöhungen von Baustoffen und die Nutzung nichterneuerbarer Energieträger für die Herstellungsprozesse von Baumaterialien stellen aktuelle Herausforderungen dar. „Mikrowellenstroh“ erforscht ein neues Baumaterial, welches tragfähig, regional verfügbar und nachwachsend ist. Der neue Baustoff soll vollständig recyclingfähig und in der Betrachtung des gesamten Lebenszyklus, von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung nachhaltig sein.
Die Mikrowellenstrahlung wird für das Herstellen von Mauersteinen aus Stroh genutzt. Die Forschung am lasttragenden Strohbaustoff, mit dessen Rezeptur und der für den Herstellungsprozess notwendigen thermischen Behandlung sind ausschlaggebend für den ökologischen Fußabdruck. Durch die Notwendigkeit einer Erhitzung unter Druck und eine verminderte Wärmeleitfähigkeit des Materials entstehen verschiedene Risiken wie inhomogene Materialeigenschaften und Rissbildung durch Spannungsasymmetrien. Diese Problematik verschärft sich bei größeren Baustoffabmessungen, die für einen effizienten Bauprozess förderlich sind. Um unter diesen komplexen Anforderungen ein gleichmäßigeres Erhitzen zu ermöglichen, wird die Mikrowellentechnologie eingesetzt. Dabei besteht zudem die Möglichkeit der Energieersparnis, da im Vergleich zum Erhitzen in herkömmlichen Öfen das Erwärmen der Schalung übersprungen und das Strohgemisch direkt erhitzt werden kann. Für die Mikrowellen-Technologie zur grundlegenden Neugestaltung des Herstellungsprozesses der lasttragenden Strohsteine liegt bereits eine Patentanmeldung an der Professur KE+TWL vor.
Dieses Produkt wird Ihnen am Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" am Stand der Paton-PTH genauer vorgestellt (Stand C24).