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Ob Kraftwerksbau, Raumfahrt, Medizintechnik oder Automobilindustrie: "Additive Fertigungsmethoden leiten die nächste industrielle Revolution ein" , behauptet der US-Ökonom Jeremy Rifkin. US-Präsident Barack Obama möchte das Partnerland der HANNOVER MESSE 2016 zur führenden Nation im 3D-Druck machen. Die Bundesregierung hat 3D-Druck auf ihre digitale Agenda gesetzt. Und auch die deutschen Maschinenbauer setzen zunehmend auf die Technologie. "Additive Fertigung ist mittlerweile hochrelevant für die Branche", sagte Rainer Gebhardt im Februar der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Gebhardt leitet beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die "sehr dynamisch" wachsende Arbeitsgemeinschaft "Additive Manufacturing". Zu den mittlerweile 100 Mitgliedern zählen Produktionsunternehmen, Dienstleister und Forschungsinstitute. Auch für das laufende Jahr ist Gebhardt optimistisch. Zunehmend werde das Wissen über die Technologie in der industriellen Fertigung tatsächlich umgesetzt.

Auf der Digital Factory spielt das Thema eine entsprechend wachsende Rolle . So zeigt sich die Schorndorfer alphacam GmbH zum wiederholten Mal auf der Messe. Der Reseller des Weltmarktführers Stratasys will dem Messepublikum die neuesten 3D-Innovationen des US-Unternehmens vorführen.

Zu den 3D-Druck-Spezialisten, die in Hannover vor allem in Halle 7 ausstellen, zählt auch Altair Engineering. Als "die umfassendste auf dem Markt verfügbare offene CAE-Plattform" bietet HyperWorks "branchenführende Lösungen für Modellierung, Analyse, Visualisierung und Datenmanagement für Anwendungen im linearen und nichtlinearen Bereich, Strukturoptimierung, Fluid-Struktur-Kopplung und dynamische Mehrkörpersimulationen für die Disziplinen FEM, CFD und MKS", so der Hersteller.

Altair ist zum fünften Mal auf der HANNOVER MESSE. Dass das Böblinger Unternehmen seinen Stand im vergangenen Jahr deutlich erweiterte, hat laut Mirko Bromberger, Director Marketing & Additive Manufacturing Strategy bei Altair, einen simplen Grund: "Der Fokus der HANNOVER MESSE auf Leichtbau und additiver Fertigung passt zunehmend besser zu unserem Portfolio." Für gut 5000 Kunden unterschiedlicher Industrien entwickelt und unterstützt das Unternehmen Simulationstechnologie, mit der sich Designs, Prozesse und Entscheidungen optimieren lassen. "Insbesondere bei Faserverbundbauteilen und additiv hergestellten Produkten werden ohne einen Paradigmenwechsel in der Entwicklung und Konstruktion Potenziale verschenkt", sagt Mirko Bromberger. "Denn mit konventionellen Konstruktionsmethoden kann die mögliche Gestaltungsfreiheit nicht ausgeschöpft werden."

Am 28. April um 14:05 Uhr stellt Bromberger die Altair-Lösungen im 2. Additive Manufacturing Symposium vor. "Die Technologie der Schichtbauverfahren eröffnet neue Möglichkeiten in der Konzeption, Konstruktion und Fertigung von Bauteilen und Funktionsgruppen", erklärt die AG Additive Manufacturing im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), die das Symposium veranstaltet. Unter dem Titel "Grenzen sprengen – 3D-Druck im Maschinenbau" findet das Symposium am Messe-Donnerstag von 14 bis 17:30 Uhr im Convention Center (CC), Saal Bonn, statt. Anlagenbauer, Dienstleister und Anwender der AM-Technologie diskutieren darin u.a. über industrielle Kunststoffverarbeitung im Anlagenbau, Anwendungen in der Robotik und Verfahrenstechnik sowie über Markt- und Technologieentwicklungen.

Zu den zehn Sprechern des Symposiums zählt auch Lukas Pawelczyk von der ARBURG GmbH & Co. KG. Sein Thema sind die Möglichkeiten und Herausforderungen des additiven Fertigungsprozesses "ARBURG Kunststoff-Freiformen". In Halle 7 zeigt ARBURG während der Digital Factory "eine informationstechnisch komplett vernetzte und durchgehend automatisierte Fertigungslinie für individualisierte Büroscheren", bei der ein Sieben-Achs-Roboter eine verbindende Rolle spielt. "Eine Herausforderung ist, auch bei der Fertigung von Losgröße 1 nicht auf Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit zu verzichten", so ARBURG in seiner Messeankündigung.

Durch Kombination von Spritzgießen, additiver Fertigung und Industrie-4.0-Technologien soll das Großserienprodukt "Büroschere" am ARBURG-Stand "in einem flexibel automatisierten cyberphysischen Produktionssystem individualisiert" werden. Bei der Auftragserfassung hinterlassen Messebesucher ihren eigenen Schriftzug auf einem Tablet-PC und wählen einen von vier Scherentypen. Die Daten werden digital erfasst und die Serienfertigung auf ARBURGS "Allrounder 370 E" automatisch gestartet. "Über einen Data-Matrix-(DM-)Code wird jedes Produkt zum Informationsträger und steuert seinen weiteren Weg durch die Produktion selbst", so ARBURG. Im nächsten Schritt bringt der freeformer den 3D-Schriftzug aus Kunststoff additiv auf. Zentrale Bedeutung kommt dem ARBURG Leitrechnersystem (ALS) zu, das die Parameter erfasst und an einen Webserver weiterleitet. Die Produkt-, Prozess- und Qualitätsdaten lassen sich mit mobilen Endgeräten aus der Cloud abrufen.