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Wird die Hannover Messe zur großen KI-Show – frei nach dem Motto: ML macht man mit Phyton, KI mit Powerpoint? Nein, denn die Anwender brauchen auch für ihre ML-Projekte Steuerungen, eine SPS, Embedded Anwendungen, Stecker, Visualisierung an der Maschine, Cloudplattformen für das Sammeln von Daten und Dienstleister, die ihm dabei helfen sowie schnelle Verbindungen wie 5G. Auch Software wird gefragt sein, Hardware und viele Besucher brauchen für ihre Fabriken auch neue Roboter. Doch die Messe richtet ganz bewusst den Blick nach vorne – muss sie auch, denn nichts ist schlimmer, wenn Leistungsschauen keine Visionen entwickeln können. Und die Hannoveraner leisten der Industrie noch einen weiteren wertvollen: Die KI-Diskussion in Deutschland dreht sich zu sehr um die Consumer-industrie. Der Mittelstand mit seinen KI-Ansätzen kommt kaum vor. In Hannover wird sich das hoffentlich ändern. Denn KI-Vordenker Sepp Hochreiter brachte es im Magazin Industrial Pioneers auf den Punkt: „ Vermasselt es nicht “, forderte er von den europäischen Maschinenbauern in einem Gastbeitrag. Der Vorsprung im Maschinenbau dürfe nicht verspielt werden, jetzt sei die Zeit weiter zu denken und ML und oder KI zu forcieren.

1. 5G kommt schon früher als 2020 nach Deutschland und startet auch nicht in Berlin, sondern in Hannover. Nokia, Qualcomm und die Deutsche Messe werden vom 1. bis 5. April 2019 die Messehalle 16 zum Testbed 5G machen – 5G Area nennen das die Messemacher. Wir sprechen in den nächsten Wochen mit der Bundesnetzagentur über die Frequenzen, bestätigt ein Nokia-Sprecher. In der Messehalle werden Unternehmen ihre Lösungen für die Kommunikationstechnologie präsentieren. Die drahtlose Kommunikation per 5G wird in der Industrie eine maßgebliche Rolle bei innovativen Themen wie smarte Produktion, vernetzte Maschinen, drahtlose Sensorik oder auch intelligente Mobilität spielen. Bereits seit einigen Monaten testet die Smart-Factory Kaisersautern an ihrer Industrie 4.0 Demo-Anlage den Einsatz der Mobil-funkgeneration 5G für die Echtzeitübertragung großer Datenmengen.

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2. Manch ein Industrievertreter vermischt oder verwechselt immer noch KI und Machine Learning – das wird uns noch öfter passieren und braucht eine Diskussion im April. Siri, Alexa und Co. sind Machine Learning (ML), auch wenn uns das Marketing oft KI einreden will - ML macht man mit Phyton, KI mit Power Point, scherzen manche Fachleute. Wir sprechen immer von KI, aber das ist nicht richtig. Wir bilden nicht die menschliche Intelligenz nach, sondern wir betreiben ML – Mustererken-nung in Daten. ML wird noch nicht von allen verstanden, der Hype verunsichert, aber die Technologie ist nicht so kompliziert wie sie erscheint. Vieles basiert auf Statistik, „davor braucht niemand Angst haben“, meint Peter Seeberg, KI-Berater aus München. Ein gutes Signal; die Hannover Messe definiert sich als Plattform für Industrial Intelligence und meint damit die Fähigkeit von Menschen, mit Wissen Maschinen in der Industrie zu befähigen, Muster zu erkennen, Voraussagen zu treffen und daraus ein Handeln abzuleiten, um Kundenbedürfnisse noch besser zu befriedigen. Das Wissen dafür entsteht zukünftig immer mehr in Plattformen – sie vernetzen Menschen untereinander und oder mit Maschinen und Daten. Bitte keinen KI-Hype, sondern die Industrieanwender dort abholen, wo sie heute stehen.

Digital Factory - Im Haus der digitalen Pioniere!

3. Den Unterschied bei Cobots macht die Usability und die User Experience. (UX) Der Markt für Cobots wächst zweistellig und immer neue Unternehmen engagieren sich und bieten ihre Produkte an. Jürgen von Hollen Präsident von Universal Robots freut das, denn es signalisiert den dänischen Cobot-Pionieren, das sie damals und heute auf dem richtigen Weg sind. Und der Wettbewerb? Der Fokus vieler Cobot-Anbieter liegt immer noch auf der Safety. Doch die ist mittlerweile gesetzt. Es geht um eine bessere Usability und User Expierence mit dem Roboter als Werkzeug. „Wir reduzieren immer weiter die Komplexität, damit auch kleine Unternehmen Cobots schnell einsetzen können.“ Usability und UX gepaart mit einfacher Programmierung wird zum Wettbewerbsvorteil in der Robotikwelt. Und für Jürgen von Hollen ist die Messe im April nicht nur für Vetrieb wichtig. „Es ist eine riesige Research-Plattform für uns, um neue Technologien kennenzulernen.“

Cobots - Mensch und Maschine: Ein Team der Spitzenklasse!

4. Das Teamwork zwischen Unternehmen, Hochschulen und dem Staat ist Voraussetzung und Erfolgsgarant für Innovationen aus Schweden. Das Partnerland der Hannover Messe präsentierte sich selbstbewusst als Ideenschmiede Europas – ökologisch nachhaltig und ökonomisch vorausschauend gepaart mit einer nordischen Lockerheit. Jetzt wollen die Nordeuropäer ihre Ideen in die Maschinen der Welt bringen und deshalb ist die Hannover Messe der richtige Marktplatz für schwedische Entwickler und Unternehmen. Und dann habe ich noch was gelernt: Ein Server, der in Baden-Württemberg betrieben wird, verursacht rund 10.000 mal mehr CO2 als ein Server in Nordschweden – dank der kalten Temperaturen, aber auch dank der Wasserkraft als regenerative Energiequelle. Kein Wunder, dass die Silicon Valley Größen wie Facebook oder Google ihre Rechenzentren in Schweden bauen lassen.

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5. Die Druckluft-Experten von Boge sind Vorbilder für viele Maschinenbauer, denn die Ostwestfalen entwickeln neue Geschäftsmodelle. Im Mittelpunkt steht der Kompressor HST. Boge wertet die Daten der Maschinen im laufenden Betrieb aus und identifiziert Verbesserungspotenziale zur Energieeinsparung oder Laufzeitverlängerung. Mithilfe intelligenter Datenanalyse entwickeln die Ingenieure von Boge so neue Bauteile oder Softwareupdates, die auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind. Boge verbessert sein Produkt kontinuierlich – auch noch im Betrieb. Durch den modularen Aufbau des Turbokompressors ist so ein Komponentenaustausch in kürzester Zeit möglich, versprechen die Ostwestfalen. Der Industriekunde bezahlt nichts für die Hardwareverbesserungen oder die Updates. Lediglich die tatsächlich gemessenen Einsparungen werden über einen vorab definierten Zeitraum zwischen Boge und dem Kunden geteilt. Das Investitionsrisiko liegt bei Boge, beim Kunden ist es somit minimal.

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6. Steuerungsanbieter entwickeln neue Produkte und manch ein Maschinenbauer wittert Wettbewerb vom Komponentenlieferanten. Die Sorge wollen die Ingenieure von Beckhoff aber gar nicht aufkommen lassen. XPlanar bleibt eine Komponente, versichern sie. Die frei schwebende Planarmover bewegen sich mit bis zu 4 m/s ruck- und berührungsfrei über beliebig angeordnete Planarkacheln. Die Mover werden mittels elektromagnetischer Kräfte auf Abstand gehalten. Wandermagnetfelder, die in Planarkacheln erzeugt werden, sorgen für eine exakte und hochdynamische Positionierung der Mover. Das Ergebnis: größtmögliche Freiheit in Anordnung und Architektur, maximale Flexibilität in der Positionierung und optimale Vereinfachung von Maschinen und Anlagen. Etwaige Verunreinigungen durch Transportgut werden nicht in der Anlage verteilt; Flüssigkeiten können ohne Überschwappen verfahren werden, Verschleiß und Emissionen durch Abrieb sind ausgeschlossen. Das XPlanar-System empfiehlt sich als neues Antriebskonzept: im allgemeinen Maschinenbau ebenso wie in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, und im Vakuum ebenso wie im Reinraum. Das Planarmotorsystem kann durch entsprechende Abdeckung auch als Hygienic-Design-Version verwendet werden.

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7. Auch Industrieroboter können mit Menschen zusammenarbeiten. Schwerlastroboter sind zwar mittlerweile ohne Schutzzaun neben ihren menschlichen Kollegen tätig, eine direkte Interaktion ist allerdings nicht möglich, heißt es bei den Forschern vom Fraunhofer IWU. Aus Sicherheitsgründen stoppt der Roboter bisher seine Bewegung, sobald der Mensch einen großräumigen Sicherheitsbereich um ihn herum betritt. Eine neuartige Technologie aus dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU steigert nun die Effizienz dieser Zusammenarbeit – und damit der gesamten Fertigung. „Wir haben die bisher eingesetzte Technologie um eine effektive, sichere und flexible Interaktion ergänzt“, sagt Dr. Ing. Mohamad Bdi-wi, Abteilungsleiter am Fraunhofer IWU. „Der Mensch kann also erstmalig direkt mit Schwerlastrobotern kommunizieren und kooperieren.“ In der Produktion sieht diese Kooperation so aus: Betritt der Mensch den Arbeitsbereich rund um den Roboter, erkennt dieser dessen Gesten, Gesicht und Körperhaltung. Die Daten nutzt er zum einen, um die Zusammenarbeit sicher zu gestalten, zum anderen zur Steuerung. So kann der Mensch seinem metallenen Kollegen beispielsweise über Hand- und Arm-gesten Arbeitsaufträge geben – der Roboter analysiert dabei selbst komplexe Bewegungen. „Unsere Technologie holt die Gestensteuerung in den Industriebereich. Denn bisher findet sie primär in Spielumgebungen Anwendung, etwa bei Konsolen“, ergänzt Bdiwi. Neben den Händen des Menschen behält der Roboter auch dessen Gesicht „im Blick“: Schaut der Mensch zur Seite oder nach hinten, weil er sich etwa mit einem dort stehenden Kollegen unterhält, weiß die Maschine, dass die Armbewegungen nicht ihr gelten. Mensch und Roboter können direkt zusammen arbeiten und sich auch Werkstücke oder Werkzeuge überreichen.

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