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Die Veränderung von Produkten, Prozessen und Services durch die Nutzung digitaler Technologien vollzieht sich in zwei Strängen.

Einerseits werden Automations- bzw. Maschinenbauprodukte digital angereichert: Klassische Produkte und Services erfahren Ergänzungen durch neue Technologien wie M2M, OPC UA oder RAMI. Im Rahmen der neuen Leitmesse Integrated Automation, Motion & Drives (IAMD) sind auf der HANNOVER MESSE 2018 zahlreiche Beispiele dieser Entwicklung zu sehen.

Die Digital Factory stellt den zweiten Strang in den Vordergrund: die Nutzung von Digitalisierungstechnologien im industriellen Geschäft. Dabei werden Konzepte, die sich im Consumer-Bereich oder anderen Anwendungsfeldern bewährt haben, an die Bedürfnisse der Industrie angepasst. Plattformökonomie, digitaler Zwilling, KI/Machine Learning und Predictive Maintenance sind Trends, die dafür stehen.

"Schon seit vielen Jahren werden Digitalisierungstechnologien zur Unterstützung der internen Unternehmensprozesse eingesetzt. In der Konstruktion etwa ist Product Lifecycle Management (PLM) gefragt, in der Fertigung helfen Manufacturing Execution Systeme (MES), und der Kundendienst setzt auf Customer Relationship Mangement (CRM)", erklärt Rainer Glatz, Geschäftsführer der VDMA-Fachverbände Elektrische Automation sowie Software und Digitalisierung. "Bislang allerdings wurde die dafür notwendige IT oft nur als Kostenverursacher angesehen, so Glatz. "Neu ist, dass Digitalisierung als Enabler für neue Geschäftsmodelle und für zusätzlichen Umsatz gesehen wird."

Um dieses Potenzial zu erschließen, müssten die Firmen "umdenken und sich verändern", so der Informatik-Spezialist des VDMA. Beispiele für erfolgreiche Transformation nehmen laut Glatz zu: "Automatisierer wie Siemens oder Bosch mutieren in Teilen zu Softwareunternehmen, Maschinenbauer zu Anbietern digitaler Services und Plattformen."

In einer Studie ermittelte der VDMA vor einem Jahr, dass etwa 20 Prozent der Mitgliedsunternehmen ihr Digitalisierungsgeschäft ausgliedern wollen. Auf der Digital Factory zeigen sich einige Anbieter, die den Schritt schon vollzogen haben. AXOOM, die digitale Produktionsplattform der gleichnamigen Trumpf-Tochter, ist ein Paradebeispiel dafür: Ziel von AXOOM ist "die übergreifende Vernetzung von Maschinen, Software und Prozessen mit dem Menschen als entscheidendem Mittelpunkt". Durch vertikale Verknüpfung können Daten in die cloudbasierte Plattform transportiert werden, um "neue Geschäftsmodelle und die individuelle Massenfertigung" zu ermöglichen.

Neben zahlreichen Newcomern wie Oracle, Qualcomm Technologies oder Fujitsu stellen auf der Digital Factory auch wieder etablierte IT-Größen wie Microsoft, SAP, IBM, Huawei, Cisco oder AWS Plattformen und Werkzeuge vor, um die digitale Transformation der Industrie zu unterstützen. Einige Konzerne sind mit Partnerständen präsent, um die Anwendungsbeispiele gleich mitzuliefern.