Druck mir mal'n Engländer, Sergej!
Dank der Forschungen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin könnte es künftig möglich sein, dass sich Astronauten dringend benötigte Werkzeuge oder Ersatzeile per 3D-Druck kurzfristig selbst herstellen - trotz Schwerelosigkeit.
10. Apr. 2018Teilen
Auf unserem Heimatplaneten, der Erde, haben wir in der Regel keine Schwierigkeiten, wenn uns mal ein Werkzeug fehlt oder gar entzwei geht. Dann kontaktiert man den Werkzeughändler seines Vertrauens oder man macht sich gleich selbst auf den Weg zum nächsten Baumarkt. Was aber, wenn selbiges im Weltall passiert, auf der ISS beispielsweise? Da ist der nächste Baumarkt mindestens rund 400 Kilometer weit entfernt, und obwohl Amazon im eigenen Haus über entsprechende Lieferinfrastruktur verfügt - für einen Schraubenschlüssel schicken sie ihre Raketen dann doch nicht los. Was also tun? Ein Beitrag zur Lösung dieses Problems kommt vielleicht von Prof. Dr. Jens Günster, Leiter des Fachbereiches Keramische Prozesstechnik und Biowerkstoffe der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin und zugleich Professor für Hochleistungskeramik an der TU Clausthal. Gemeinsam mit seinem Team führt er Experimente zur additiven Fertigung unter Microgravity-Bedingungen mit dem Ziel durch, zu zeigen, dass Astronauten auf einer Weltraummission Werkzeuge oder Ersatzteile bei Bedarf per 3D-Druck selbst herstellen können.
Die genaue Bezeichnung des Projekts, das von der BAM auf der HANNOVER MESSE 2018 vorgestellt wird, lautet "Pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit". Bei dem Verfahren sollen dringend benötigte Ersatzteile oder Werkzeuge durch Aufbringen von Schichten eines fließfähigen Pulvers mittels 3D-Druck hergestellt werden. Die Herausforderung besteht dabei darin, das Pulverbett ohne Schwerkraft zu stabilisieren. Damit das funktioniert, hat Professor Günsters eine innovative Methode entwickelt, mit der das Pulver unter einer Schutzgasatmosphäre verarbeitet werden kann.
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